Das Stadtquartier Horrem zeigt vielfältige städtebauliche und soziale Problemstellungen, die nicht zuletzt auf jüngere industriegeschichtliche Entwicklungen zurückzuführen sind. In den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde Horrem zum räumlichen Schwerpunkt regionaler Siedlungspolitik: Unter großem Zeitdruck musste Wohnraum für die sprunghaft ansteigende Belegschaft des unmittelbar angrenzenden und expandierenden Chemiewerkes geschaffen werden. Innerhalb von 10 Jahren wurde aus einem vorrangig bäuerlichen Straßendorf ein Arbeiterwohnquartier mit 2.035 neuen Wohnungen.
2013 beschloss der Rat der Stadt Dormagen, für den Stadtteil Horrem die Aufnahme in das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt NRW“ zu beantragen. Seit 2014 ist Horrem in die Förderung des Landes NRW aufgenommen. Im Mittelpunkt der Förderung stehen gezielte Maßnahmen in Wohnumfelder sowie in städtische und soziale Infrastrukturen. Parallel dazu erfolgen in den letzten Jahren erhebliche Investitionen der in Horrem tätigen Wohnungs-unternehmen, durch die Wohnungsleerstände abgebaut und die Wohnqualität verbessert wird. Vorrangige Zielstellungen sind mehr Familienfreundlichkeit und Generationengerechtigkeit, Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts sowie die Integration aller Bevölkerungsgruppen.