Dormagen-Mitte

Die ersten Spuren menschlicher Ansiedlungen im heutigen Stadtgebiet stammen bereits aus der Steinzeit.

Strategische Bedeutung erlangte Dormagen dann in der Römerzeit als Wach- und Reiterlager an der Rheingrenze. Wo heute die beiden Rathäuser in der Innenstadt stehen und darüber hinaus, befand sich bis zum Rückzug der Römer zwischen 393 und 402 n. Chr. ein Kastell.

Zahlreiche attraktive Fundstücke legen heute Zeugnis vom römischen Lagerleben ab. Sie sind im Keller des Pfarrhauses von St. Michael und im Historischen Rathaus zu besichtigen.

Der Name „Dormagen“ (Durnomagus) ist vermutlich keltischen Ursprungs und weist auf eine Kiesablagerung hin. Anfang des dritten Jahrhunderts nach Christus wird „Durnomagus“ erstmals in einem römischen Straßenverzeichnis genannt.

Nach den Römern waren es die Franken, die sich in Dormagen niederließen.

1696 wurde Dormagen preußische Poststation. Dreimal wöchentlich verkehrte die Postkutsche entlang des Rheins zwischen Köln und Nijmwegen über Dormagen.

Ein knappes Jahrhundert später fiel Dormagen unter französische Besatzung und gehörte folglich zum Departement Roer zu Frankreich. Nach dem Wiener Kongress 1815 gelangten die Rheinlande zur preußischen Monarchie.

Mit dem Aufbau der Zuckerfabrik 1864 im Süden des Dorfes begann auch in Dormagen die Industrialisierung. 1895 kam eine Brauerei hinzu. Doch der eigentliche industrielle Durchbruch kam erst 1917 mit der Ansiedlung des Vorläufers der Bayer-Werke.

Nach den beiden Weltkriegen wuchs Dormagen durch den Ausbau der chemischen Industrie schwunghaft. Während 1950 knapp 9 000 Einwohner im Gemeindegebiet gezählt wurden, waren es 1962 im Amtsbezirk (also mit Rheinfeld, Horrem, Hackenbroich-Hackhausen und Delhoven) bereits 20 000.

Heute leben alleine in der Innenstadt circa 10 100 Einwohner.

Die Dormagener Innenstadt wurde Mitte der 1980er Jahre zur Fußgängerzone umgestaltet. Der Autoverkehr der Bundesstraße 9 wird weitläufig umgeleitet.

Nicht erst seit dieser Zeit haben sich zahlreiche Einzelhändler und Geschäftsketten entlang der Kölner- und Krefelder Straße und in mehreren Einkaufsgalerien niedergelassen.

In Dormagen-Mitte befinden sich drei Kirchen. Die katholische Pfarrkirche „St. Michael“, deren Vorgängerbauten bereits seit dem 8. Jahrhundert n. Chr. an gleicher Stelle standen, die futuristische evangelische „Christuskirche“ aus den 1960er Jahren, sowie die katholische Kirche „St. Maria vom Frieden“, die kurze Zeit später eingeweiht wurde.

In der Innenstadt befinden sich zwei Grundschulen, eine Hauptschule, eine Realschule und ein Gymnasium. Letztere beiden Schulen unterrichten natürlich auch Schüler aus anderen Stadtteilen und aus der näheren Umgebung. Den Kleinkindern stehen in Dormagen-Mitte fünf Einrichtungen mit sechs Standorten zur Verfügung.

Das gesellschaftliche Leben in Dormagen wird maßgeblich durch den Bürger-Schützenverein von 1867 mitgestaltet. Ähnlich wie in der großen Nachbarkommune Neuss genießt das Schützenwesen eine lange Tradition. Neben den jährlichen Schützenfesten im Juni war Dormagen bereits mehrfach Austragungsort überregionaler Schützentreffen.