In der Grünmeile von Hackenbroich, hinter dem Schulhof der Grundschule, stand bis zu ihrer Niederlegung im Jahre 1953 die Burg Hackenbroich. Die Anfänge der Burg lassen sich mindestens bis ins Jahr 1330 zurückverfolgen, als die „burch van Hackenbroych“ erstmals urkundliche Erwähnung fand. Möglicherweise datiert ihre Errichtung jedoch noch weiter zurück.
Bei der ursprünglichen Anlage handelte es sich wohl um eine sogenannte Niederungsburg vom Typus einer „Motte“, welche aus zwei, mit Wassergräben umgebenen Teilen bestand, der Hauptburg in Form eines „Mottenhügels“ und einer rechteckigen Vorburg mit Wirtschaftsgebäuden. Die wehrhafte Anlage wurde 1474 im Zuge der Belagerung der Stadt Neuss durch den Burgunderherzog Karl den Kühnen zerstört, später aber zumindest in Teilen wieder aufgebaut.
Ihre letzte, für die Erinnerung der Menschen prägende Gestalt erhielt die Burg im 18. Jahrhundert durch einen spätbarocken Neubau. Dessen Erscheinungsbild hat der Provinzialkonservator der preußischen Rheinprovinz Paul Clemen im Jahre 1895 wie folgt beschrieben:
„Der Zugang geschieht durch eine prächtige, 120 Schritt lange schnurgerade Buchenallee, deren Anfang flankiert ist von zwei achtseitigen turmartigen Gartenhäuschen, mit geschweiften Hauben abgeschlossen, das eine zur Linken ganz gerissen und baufällig. Das eigentliche Burghaus besteht aus einem ziemlich regelmässigen Rechteck, in dem die Wohngebäude die Südwestecke einnehmen, während die übrigen Seiten des Hofes von den Scheunen und Stallungen umschlossen werden. Die ganze Anlage ist von 30 Schritt breiten wassergefüllten Gräben und einem äußeren Wall umgeben. Der Thorbau, auf den die Allee gerade zuführt, ist eine zierliche Anlage mit breiter Durchfahrt, durch ein hübsches geschweiftes Dach abgeschlossen, von zwei schlanken Pilastern flankiert, die mit eigenen gegliederten Dächelchen gekrönt sind. Über dem Portal von zwei Löwen gehalten das Wappen der Grafen von Salm-Reifferscheid-Dyck“.
Burg Hackenbroich war zwar nicht durchgehend, wohl aber die überwiegende Zeit im Besitz bzw. im Eigentum des Geschlechts von Salm-Reifferscheidt(-Dyck). In den 1970er Jahren wurde das ehemalige Burggelände durch die Errichtung der städtischen Grundschule verändert.