Dormagen in 50 Jahren: Junge Kreative mit dem Blick auf 2075

Olympische Sommerspiele, Bank of Dormagen, Bunt gegen Grau – sehr interessante Blicke werfen heimische Schülerinnen und Schüler auf ihre Heimatstadt in 50 Jahren. Ihre Kunstwerke gehören zur Junior D´Art, deren Siegerinnen Bürgermeister Erik Lierenfeld gestern Abend ausgezeichnet hat. In der Altersklasse der Elf- bis 14-Jährigen siegten mit Johanna Daners, Giada Zito und Laura Nolte drei Schülerinnen des Hackenbroicher Leibniz-Gymnasiums. Sie überzeugten die Jury mit ihrer tollen Zeichnung „2075 Top West“. Enya Rentergent gewann mit einem herausragenden Werk in der Altersklasse der 15- bis 17-Jährigen „Zwei Seiten, zwei Zeiten“. Die Schülerin der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule (BvS) beeindruckte mit einem dreiteiligen Objekt, das zwei verschiedene Perspektiven auf Dormagen in 50 Jahren gewährt. Mia Bartz heißt die strahlende Siegerin in der Gruppe der 18- bis 21-Jährigen. Die BvS-Schülerin überzeugte mit einem Papp-Model der Stadtbücherei Dormagen im Jahre 2075. „Es sind sehr beeindruckende Kunstwerke, die wir hier von unseren jungen Kreativköpfen sehen“, betonte Bürgermeister Erik Lierenfeld. 

95 Kreative im Alter von elf bis 19 Jahren nehmen mit insgesamt 69 Werken, darunter 54 Bilder sowie 15 Skulpturen und Plastiken, an der größten heimischen Jugend-Kunstausstellung teil. Sie haben sich in den vergangenen Wochen künstlerisch mit dem Thema „Dormagen in 50 Jahren – Dein Blick in die Zukunft“ auseinandergesetzt. Ihre Perspektiven sind mitunter recht düster. So zeigt Janis Pick in einem Acryl-Bild „Dormagen nach dem Dritten Weltkrieg“, während Kira Giersberg „Stop War“ fordert und den Verantwortlichen „No Plan B“ vorwirft. Auffällig: Mehrere Kunstwerke sind dem Wandel von Einrichtungen und Neubauten gewidmet. Chempark Casino, Zons 2075, Moderne Rathaus-Galerie und „Das Haus am Rhein“ sind interessante Arbeiten mit Blick in die Zukunft. Die Schülerinnen und Schüler zeigen aber auch, wie sie sich das Kloster Knechtsteden, die Grundschule Burg Hackenbroich, das Raphaelshaus und das Gewerbegebiet Top West vorstellen.

Ausrichter der Junior D´Art ist das städtische Kulturbüro, das sich einmal mehr auf die wertvolle ehrenamtliche Unterstützung von Irmela Hauffe, Carolin Andritschke, Ulrico Czysch und Holger Hagedorn stützen konnte. Das Quartett bildete auch das Orga- und Juroren-Team.

Die Ausstellung ist bis 30. September, montags bis donnerstags von 9 bis 21 Uhr sowie freitags von 9 bis 12 Uhr, zu sehen. Während der Sommerferien sind die Öffnungszeiten montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 12 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Auf dem Foto von links: Bürgermeister Erik Lierenfeld, Holger Hagedorn (Juror), Enya Rentergent, Carolin Andritschke (Jurorin), Johanna Daners, Ulrico Czysch (Juror), Irmela Hauffe (Jurorin), Mia Bartz und Fachbereichsleiterin Anja Bezold.

Melanie Januszok und Casimir Storm gewinnen die 19. D´Art

Dormagens größte Gemeinschaftsausstellung heimischer Kreativköpfe hat am gestrigen Mittwoch, 12. März, in der Glasgalerie des Kulturhauses ihren letzten Höhepunkt zelebriert. Bürgermeister Erik Lierenfeld und Schirmherrin Angelika Knauft zeichneten im Rahmen der Finissage die erfolgreichen Künstlerinnen und Künstler aus.

Die Rheinfelderin Melanie Januszok überzeugte mit ihrem herausragenden Acrylbild „Die Jagd“, das eine Löwin nach verschlungener Beute zeigt. Platz zwei in der Altersklasse „Ü26“ ging an Hussein Haji und sein beeindruckendes, mit Ölfarben gefertigtes Werk „Zerstörung der Seele“. Der Nievenheimer Christian Lessenich sicherte sich Platz drei mit seinem gelungenen Aquarell „Mit dem Strom“.

In der Altersklasse „U26“ behauptete sich Casimir Storm. Der 18-jährige Straberger, der die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule besucht, beeindruckte mit seinem pfiffig gestalteten Schüttelkasten „14 Bergsteiger am Mount Everest“. Vorjahressiegerin Elina Musa landete diesmal auf dem zweiten Platz. Die 19-Jährige aus Delrath verblüffte erneut mit einem Acryl-Werk, in dem die vielen Details herausragen. „Der stille Augenblick“ lautet der Titel ihres Bildes. 

Einen Doppel-Erfolg feierte Vivian Rütgens. Die 17-jährige Horremerin gewann nicht nur den dritten Preis, sondern in ihrer Altersklasse auch den erstmals ausgelobten Preis der Jury. „Life line“ hat die Schülerin der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule ihr mit Tusche gefertigtes Bild betitelt. Der Preis der Jury in der Klasse „Ü26“ ging an Beate Kortländer für ihre mit Wollfilz und Stanzresten gefertigte Skulptur „Der Eckensteher“.

„Erneut haben die Dormagenerinnen und Dormagener gezeigt, wie vielfach kreativ sie sind. Es war eine wunderbare Kunstsammlung mit beeindruckenden Werken“, betonte Bürgermeister Erik Lierenfeld. 110 Exponate von 65 kreativen Köpfen hatten der 19. Auflage mit dem Thema „Auf und Ab“ den Stempel aufgedrückt. Die Bandbreite reichte von sehenswerten Acrylbildern und Aquarellen über verblüffende Fotografien und Ölmalereien bis zu gelungenen Filzarbeiten und Zeichnungen. Die komplette Ausstellung bietet das städtische Kulturbüro weiter online auf der Webseite www.dormagen.de/dart24 an. 

Das Jury-Team bestand aus Melanie Guthe, Martina Storm, Ulrico Czysch und Holger Hagedorn. Im Orga-Team engagierten sich Carolin Andritschke, Irmela Hauffe, Maja Wojdyla und Ulrico Czysch. Mit Angelika und Reinhard Knauft hatte erstmals ein Ehepaar die Schirmherrschaft übernommen. Die Inhaberin des Dormagener Kosmetikinstituts angélie bouton und der Geschäftsführer und Gründer der KSWG Steuerberatungsgesellschaft mbH haben beide auch bereits ihre Unterstützung für die 20. D´Art im Herbst 2026 zugesagt. Das Thema gibt das städtische Kulturbüro im Sommer bekannt.

 

 

Virtuelle Kunstausstellung über „Dormagens verborgene Schätze“

„Dormagens verborgene Schätze“ lautet der Titel einer virtuellen Kunstausstellung, die jetzt im Internet unter www.dormagen.de/ausstellung zu sehen ist. Kunsthistorikerin Denise Trump hat aus der städtischen Kunstsammlung, die knapp 5.000 Werke umfasst, eine interessante Auswahl an Exponaten getroffen. „Es handelt sich zumeist um Ankäufe aus den Ausstellungen der vergangenen Jahrzehnte, die den kleineren Zweig der Sammlung bilden. Sie beinhalten in Dormagen bekannte, aber auch unbekanntere Positionen, die unterschiedlichste Biographien sowie Handschriften offenbaren und die kulturelle Identität der Stadt maßgeblich mitprägen“, erläutert Denise Trump.

Bekannte heimische Künstlerinnen und Künstler wie Anne Becker-Küpper, Joachim Braatz, Heike und Hans Gödecke, Jutta Kükenthal sowie Hans-Jürgen Knoll und Anita Schüller sind mit jeweils einem Werk ebenso vertreten wie internationale Kreative. Zu denen zählen der Londoner David Taborn, die belarussische Malerin Olga Domanova-Kondo und der zu Lebzeiten in der Schweiz beheimatete Kunstpädagoge Dieter Linxweiler. Einen Höhepunkt der Schau bildet die Arbeit „Parlament“ von Jörg Immendorff, einer der bedeutendsten Künstler Nachkriegsdeutschlands. Ebenfalls bemerkenswert sind drei Studien, die Theo Blum unter dem selten geführten Aliasnamen „Fleury“ gefertigt hat.

Aus dem Nachlass des Zonser Ehrenbürgers besteht auch der Großteil der Dormagener Kunstsammlung. Rund 2400 Druckgrafiken, 1700 Zeichnungen sowie eine Vielzahl von Ölgemälden und weiteres Zubehör wie Druckplatten und Glasplattennegativen hat Theo Blum der damaligen Stadt Zons übergeben. Im Zuge der kommunalen Neugliederung 1975 übernahm die Stadt Dormagen als Rechtsnachfolge das Vermächtnis des künstlerischen Werks sowie den schriftlichen Nachlass, der im Archiv des Rhein-Kreis Neuss aufbewahrt wird.