Was ist die Aufgabe eines Integrationsrates?

… und was macht der Integrationsrat Dormagen?

Der Integrationsrat ist ein politisches Gremium in Dormagen und vertritt die hier lebenden Menschen mit internationaler Familiengeschichte. Er wird alle fünf Jahre demokratisch und geheim gewählt und besteht zurzeit aus insgesamt 12 Mitgliedern. Bis zu zehn Vertreterinnen und Vertreter werden direkt von Dormagenerinnen und Dormagenern gewählt, die z.B. eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen oder die deutsche Staatsangehörigkeit durch Einbürgerung erhalten haben. Fünf weitere Mitglieder werden vom Stadtrat in den Integrationsrat entsandt.

Der Integrationsrat hat das politische Gewicht eines Ausschusses. Er ist Fachgremium für das Zusammenleben in Vielfalt und die Integration und bemüht sich darum, durch politische Mitsprache für Chancengerechtigkeit und ein gutes Miteinander innerhalb der Stadt, zu sorgen. In seinen öffentlichen Sitzungen berät er z.B. über verschiedenste Angelegenheiten, stellt Anfragen an die Verwaltung und gibt dem Stadtrat Beschlussempfehlungen. An den Sitzungen nehmen auch neun ständige Beratungspersonen teil, die z.B. Wohlfahrtsverbände, Schulen oder den Rat der Religionen vertreten.

Mitglieder des Integrationsrates sind beratend im Schulausschuss, Jugendhilfeausschuss, Kulturausschuss, Sportausschuss, Planungsausschuss, Umweltausschuss, Rechnungsprüfungsausschuss, Betriebsausschuss und Digitalisierungsausschuss der Stadt Dormagen vertreten. 

Die Sitzungen des Integrationsrates finden ca. fünf Mal im Jahr spätnachmittags im Ratssaal des neuen Rathauses statt.

Themen des Integrationsrates

Was hat der Integrationsrat Dormagen bisher bewegt?

  • Übernahme zweier Patenschaften für politische Gefangene im Iran (u.a. für die Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi)
  • Errichtung eines Mahnmals für Opfer rechter Gewalt
  • Mitgliedschaft Dormagens in der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR - European Coalition of Cities Against Racism)
  • Wiederaufnahme von Schulungen für städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in interkultureller Kompetenz und Diversitätssensibilität
  • Rucksack-Projekt (Sprach- und Bildungsprogramm für KiTa-Kinder mit internationaler Familiengeschichte sowie für deren Eltern/Familie)
  • Kinderfest (2016) und Sommerfeste (bis 2019)

Für welche Themen hat sich der Integrationsrat Dormagen bisher eingesetzt?

  • Politische Beteiligung von Menschen mit Migrationsgeschichte
  • Unterstützung von Jugendlichen beim Berufseinstieg
  • Unterstützung bei Fragen zur Gesundheits- und Wohnsituation von Migrantinnen und Migranten
  • Förderung der Arbeit von Migranten-Organisationen
  • Seniorenangelegenheiten, Wohnen und Pflege
  • Maßnahmen gegen Rassismus und für Chancengerechtigkeit

Haben Sie Fragen, Anregungen, Ideen? Kontaktieren Sie den Integrationsrat per Mail: 

integrationsrat[@]stadt-dormagen.de 

Wir nehmen uns Zeit für Sie.

Mitteilungen des Integrationsrates

Pressemitteilung vom 4. Februar 2025

Ziele und Pläne für 2025 – für Vielfalt, Chancennutzung und gegen Rassismus

In seiner 23. Sitzung beriet der Integrationsrat vor allem über eines: die Ziele und Pläne für das kommende Jahr. Der Integrationsratsvorsitzende Mehmet Güneysu blickte zufrieden auf die Arbeit des Gremiums im vergangenen Jahr zurück und stellte vor, wie der Integrationsrat sich in den kommenden Monaten einsetzt.

In der Fachveranstaltung am 18. März, die mit Beteiligung des Bürgermeisters und des Landesintegrationsrates durchgeführt wird, geht es um die bessere Nutzung der Vielfalt und des Potenzials der Gesellschaft durch mehr Fokus auf Stärken und Kompetenzen von Menschen mit internationaler Familiengeschichte. Hier stehen ein Kurzfilm, ein Impulsvortrag und eine anschließende Podiumsrunde auf dem Programm. Zwei ähnliche Veranstaltungen sollen an weiterführenden Schulen ebenfalls angeboten werden.

Der Integrationsrat will sich außerdem am großen Fest Dormagen feiert Vielfalt beteiligen, das – organisiert durch die Stadt und unter Mitwirkung von vielen verschiedenen Dormagener Akteurinnen und Akteuren - am 29. Juni auf dem Rathausvorplatz stattfindet. Beschlossen wurde in der Sitzung ebenfalls der Vorschlag einer Budgeterhöhung dafür an den Rat.

Außerdem steht im Herbst die Wahl des Integrationsrates an. Zur Vorbereitung darauf ist eine eigene Webseite für den Integrationsrat Dormagen erstellt worden, die auf die wichtige Arbeit und möglich Mitwirkung in diesem Gremium aufmerksam machen soll.

Ein weiterer Beratungspunkt war der Jahresbericht der Verwaltung zum Stand der Umsetzung des 10-Punkte-Aktionsplanes gegen Rassismus der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR). Der städtische Integrationsbeauftragte Volker Lewerenz stellt mehrere Schwerpunkte aus dem achtseitigen Bericht heraus und resümiert: „In Dormagen wurde durch zahlreiche Akteure erneut sehr viel gegen Rassismus und Diskriminierung getan. Dies gilt es nun fortzusetzen und auszubauen, damit Dormagen weiterhin eine Stadt bleibt, in der Respekt, Toleranz und Akzeptanz das gesellschaftliche Miteinander prägen.“ Integrationsratsvorsitzender Güneysu dazu: „Es ist ermutigend zu sehen, wie viele Aktivitäten und Aktionen in Dormagen bereits stattfinden – und auf diesem Weg wollen wir weiter voranschreiten.“ 

Pressemitteilung des Vorsitzenden des Integrationsrates vom 21. Dezember 2024

Gedanken zum Anschlag in Magdeburg

Der Anschlag in Magdeburg hat uns tief erschüttert. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Verstorbenen sowie der gesamten Stadt Magdeburg. Den Verletzten wünsche ich eine schnelle und vollständige Genesung. Es ist für mich unbegreiflich, wie ein Mediziner so voller Hass und menschenverachtender Ideologien sein kann. Leider gibt es Extremisten und Terroristen, die aus Fanatismus - sei es verschwörungsideologischer, religiöser oder rassistischer Natur - unser Zusammenleben, unsere freiheitliche Gesellschaftsordnung und unsere Demokratie zerstören wollen. Mit ihren Anschlägen säen sie Angst, Vorurteile und Hass. Doch unabhängig von Herkunft, Person oder Ideologie: Wir sagen all diesen Tätern entschieden Nein. Wir lassen uns nicht spalten - nicht in "wir" und "die anderen". Dieser Anschlag in Magdeburg hätte jede und jeden von uns treffen können. Trotz dieses schrecklichen Ereignisses wünsche ich allen Christen und allen Menschen, die den Heiligen Abend und Weihnachten feiern, ein frohes Fest. Allen meinen Freund*innen wünsche ich schöne Feiertage gerade auch in Anbetracht dieses Anschlags 

Mehmet Güneysu

Vorsitzender des Integrationsrates der Stadt Dormagen

Pressemitteilung vom 6. Dezember 2024

Beratungsinhalte der 22. Sitzung des Integrationsrates

Zu seiner letzten Sitzung in 2024 kam der Integrationsrat vergangene Woche zusammen – und hatte zwei Sachverständige dazu eingeladen. Fadi El Abbas, Integrationsbeauftragter der Aktion Neue Nachbarn der Caritas im Rhein-Kreis Neuss, klärte über Merkmale von antimuslimischem Rassismus auf. Er zeigte auf, dass die ca. 5 Millionen Menschen muslimischen Glaubens in Deutschland (6,5 % der Gesamtbevölkerung) trotz ihrer Heterogenität zunehmend Alltags- und struktureller Diskriminierung ausgesetzt seien. Laut neueren Studien stimme jeder zweite Mensch in Deutschland antimuslimischen Aussagen zu, was zu Pauschalisierung und mindestens Ausgrenzung führe. Als lokale Gegenmaßnahme zu dieser Entwicklung schlug El Abbas unter anderem vor, Räume der Begegnung zu schaffen, in denen der offene Austausch auf Augenhöhe möglich ist.

Mehmet Güneysu, Vorsitzender des Integrationsrates, zeigt sich besorgt angesichts der statistischen fünf täglichen islamfeindlichen Straftaten gegen Muslime in Deutschland und beklagt außerdem: „Die Mehrheit der integrierten und aktiven Mitgestalterinnen und Mitgestalter der demokratischen Gesellschaft werden von vielen überhaupt nicht gesehen.“ 

Claus-A. Kürschner referierte über Vorschläge und Strategien aus Sicht des Landesintegrationsrates NRW in Anbetracht der bevorstehenden Wahlen der örtlichen Integrationsräte, die zeitgleich mit der Kommunalwahl am 14. September 2025 stattfinden. Auch dieses Mal sei es wichtig, früh und auf verschiedenste Weise mit der Mobilisierung neuer Kandidatinnen und Kandidaten zu beginnen: „Wir suchen auch junge Menschen, die sich der Verantwortung gesellschaftlicher Mitgestaltung und Verbesserung von Chancengerechtigkeit stellen möchten“ so Güneysu.

Zudem wurde den Mitgliedern und Beratungspersonen des Integrationsrates ein erster Entwurf einer Webseite vorgestellt, mit der das Gremium über seine Themen und Ziele informieren und zur Mitarbeit ermutigen kann.

Pressemitteilung vom 8. Oktober 2024

Interkulturelle Woche geht zu Ende

Insgesamt acht öffentliche Veranstaltungen und ein Arbeitstreffen fanden während der interkulturellen Woche in Dormagen statt. Besonders bewegend war das Konzert des Ensembles Anima Shirvani, das gekonnt die Musik von Orient und Okzident verband und die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer berührte. Dass Kunst Menschen über ihre eigenen kulturellen Grenzen hinweg ansprechen kann, zeigte ebenso Olga Bodnar in ihrem abwechslungsreichen Vortrag über die ukrainische Ausnahmekünstlerin Maria Prymatschenko. Drei Veranstaltungen gaben interreligiöser Begegnung Raum – die Gebete der Religionen, der Besuch im Garten der Religionen in Köln und der Vortrag über antimuslimischen Rassismus. Letzterer zeigte eindrücklich, mit welchen Vorurteilen Musliminnen und Muslimen täglich konfrontiert sind und wie der mediale Umgang mit Einzeltätern Angst und Vorurteile verstärkt. Zur Gedenkveranstaltung gegen Rassismus am Mahnmal für die Opfer der rechtsextremistischen Terrorgruppe NSU („Nationalsozialistischer Untergrund“) fanden unter anderem auch Schüler der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule eindringliche Worte. Integrationsratsvorsitzender Mehmet Güneysu ist zufrieden und betont: „Mein herzlicher Dank gilt allen Veranstaltern, Besucherinnen, Besuchern und Helfern, die sich im Rahmen der Interkulturellen Wochen öffentlich für Begegnung und Teilhabe in unserer multikulturellen Stadt eingesetzt haben. Sie haben einen wichtigen Beitrag zum gelingenden Miteinander der Stadtgesellschaft geleistet.“ Zum Abschluss der Interkulturellen Woche lud das städtische Integrationsbüro zu einem „Dialog der Kulturen“ ein. Neben einer beeindruckenden musikalischen Darbietung des Künstlers Azad Cicek standen der Aufbau eines interkulturellen Netzwerkes sowie die künftige Zusammenarbeit im Mittelpunkt der Veranstaltung. So planen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für 2025 ein großes „Fest der Vielfalt“. Es soll ein fröhliches und buntes Fest werden, bei dem das Kennenlernen und der Abbau von Vorurteilen im Vordergrund stehen werden. Für Integrationsbeauftragten Volker Lewerenz sind Begegnungen und Austausch der Schlüssel für gegenseitige Akzeptanz und ein friedvolles Zusammenleben. „Kulturelle Vielfalt ist längst ein fester Bestandteil in unserer Gesellschaft. Mit den kulturellen und künstlerischen Beiträgen im Rahmen der Interkulturellen Woche, aber auch mit dem „Fest der Vielfalt“ im nächsten Jahr, wollen wir aufzeigen, dass Vielfalt für unsere Gesellschaft durchaus eine Bereicherung darstellt,“ so Lewerenz. Vereine, Organisationen oder Individuen, die sich in Zukunft bei der Gestaltung beteiligen möchten, können sich beim Integrationsbüro melden unter 02133/257 5733

Gesetzliche Grundlagen des Integrationsrates

Finanzielle Förderung von Projekten oder Veranstaltungen

Führen Sie oder Ihre Organisation/Gruppe/Verein Projekte oder Veranstaltungen durch, die der Verständigung zwischen den Kulturen dienen oder sich gegen Rassismus richten? Wenn Ihr Projekt den Förderrichtlinien des Integrationsrates entspricht, können Sie eventuell mit bis zu 500€ gefördert werden. Für weitere Informationen steht die Geschäftsstelle des Integrationsrates Dormagen zur Verfügung. 

Hier geht es zu den Förderrichtlinien. 

Termine: Sitzungen und Veranstaltungen des Integrationsrates

  • Sitzung des Integrationsrates: Informationen und Tagesordnung finden Sie hier
     
  • Veranstaltung des Integrationsrates im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus: 

    Fachveranstaltung mit Podiumsdiskussion: Chancen erkennen: Ungenutzte Potenziale sichtbar machen. Dienstag, 18. März 2025, 18:00 im Ratssaal (in Kooperation mit dem Bürgermeister der Stadt Dormagen und dem Landesintegrationsrat NRW)

     

  • Beteiligung des Integrationsrates am Fest der Vielfalt, 29. Juni 2025, Rathausvorplatz 
     
  • Veranstaltung des Integrationsrates im Rahmen der Interkulturelle Woche 2025 
     

Engagieren Sie sich für Ihre Stadt und arbeiten Sie mit im Integrationsrat!

Die Qualität der Arbeit und Wirksamkeit eines politischen Gremiums hängt auch vom Engagement der einzelnen Mitglieder ab. Am 14. September 2025 wird der neue Integrationsrat gewählt. Beteiligen Sie sich an dieser wichtigen Arbeit und kandidieren Sie für die Wahl! Die Geschäftsstelle des Integrationsrates unterstützt Sie gerne.

Kontakt:

Integrationsbüro - Geschäftsstelle Integrationsrat

Telefon: 02133/257 5733

E-Mail: Dr.Fiona.Missaghian-Moghaddam[@]stadt-dormagen.de