Medienbeiträge

Güsgen: Schon 2000 Lösungsmodell gefordert
"Westdeutsche Zeitung" vom 5. November 2002
Bei der Grundwasserproblematik in Gohr sei viel Zeit nutzlos verstrichen, kritisiert der SPD-Politiker und wendet sich gegen ein Neubaugebiet südlich des Bivetsweges.

Dormagen (Red). Die jüngsten Entwicklungen bei der Grundwasserproblematik in Gohr (WZ berichtete) kommen für Heinz-Willi Güsgen, stellvertretender Vorsitzender des Bezirksausschusses Nievenheim/Gohr und ehemaliges Mitglied in Braunkohleausschuss-Nord, keineswegs überraschend. „Die Einsicht, dass die ersten Keller östlich der Friedrich-Hinsen-Straße und in der Lüh viel früher unter Wasser stehen , kommt leider ziemlich spät“, formulierte Güsgen in einer Mitteilung an die Presse. „Denn das Grundwasser wird kommen und in zirka 300 Häuser eindringen – ob schon in drei oder erst in zehn Jahren, ob im Einzelfall zehn Zentimeter oder 1,50 Meter hoch ist dabei schon nebensächlich, denn Leben und Wohnen lässt es sich in einem überfluteten Haus ohnehin nicht mehr. Auch das müsste jedem klar sein“, schilderte der SPD-Politiker die Situation aus seiner Sicht.

Bereits im Jahr 2000 habe er mehrfach, zuletzt bei der ersten Bürgerversammlung am 24.Oktober, im Gohrer Bürgerhaus ein kurzfristiges Konzept zur Lösung der Problematik gefordert – und sei damals offenbar nicht ernst genommen worden, habe sich vom politischen Gegner auch Pfiffe gefallen lassen müssen.

Heute würde die Stadt, der Kreis Neuss und das Lad zwar von Betroffenheit sprechen, erschienen jedoch bei der Lösungssuche mehr als gelähmt, „obwohl wir mehrere Anträge im Bezirksausschuss Gohr beschlossen haben und schon viel Zeit nutzlos verstrichen ist“.

Zugleich registriert Güsgen mit Besorgnis, dass sein Nachfolger im Braunkohleausschuss-Nord, P.J. Braun, erst Mitte März dieses Jahres im Bezirksausschuss Gohr einen erneuten Antrag zur Einleitung einen Bebauungsplanverfahrens „südlich der Verlängerung des Bivetswegs“ gestellt habe. Wegen der ungeklärten Grundwasserverhältnisse im Bereich des Gohrer Grabens sehe er diese Initiative – ebenso wie die Interessengemeinschaft „ArcheGohr“ – sehr kritisch. Und auch die Bezirksregierung habe dieses Planverfahren schon 1994 aus vorgenannten Gründen abgelehnt, untermauerte Güsgen seinen Standpunkt.

Bei der heutigen Bürgerversammlung zum Thema „Grundwasser“ wird die aktuelle Lage unter anderem mit Vertretern der Stadt diskutiert. Beginn der Versammlung ist um 19 Uhr in der Gaststätte „Zum Turfgrafen“, Kirchplatz in Gohr.

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