Wasser ist eine überlebenswichtige Ressource: Wir sind tagtäglich auf Wasser für die Trinkwasserversorgung, Hygiene, die Landwirtschaft, die Energiegewinnung und die Industrie angewiesen. Der weltweite Wasserverbrauch nimmt stetig zu, gleichzeitig haben weltweit mehr als zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberen Wasser. 

Kommunale Wasserversorger sind Schlüsselakteure: Versorger sind verantwortlich für die Bereitstellung von sauberem und bezahlbarem Trinkwasser und eine effiziente und nachhaltige Wassernutzung. Gleichzeitig helfen Entsorger mit der sicheren Abwasserentsorgung, die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern und die Umwelt zu schützen. Aber Herausforderungen für die Ver- und Entsorger nehmen zu: Der Klimawandel führt zu häufigeren und intensiveren Dürren und Überschwemmungen, was die Wasserversorgung gefährdet. Sambia war in 2024 mit den schlimmsten Dürreperioden seit über 40 Jahren konfrontiert. Auch belasten nicht ausreichende Finanzmittel für Modernisierungsmaßnahmen oder die zunehmende Urbanisierung die Wasserinfrastruktur in vielen Kommunen.

Partnerschaften erweitern den Horizont: Im März 2024 gingen die Technischen Betrieben der Stadt Dormagen, die evd, der Ruhrverband und das sambische Wasserunternehmen Eastern Water and Sanitation Co Ltd eine geförderte Betreiberpartnerschaft ein (Infokasten siehe Seitenende). Das Ziel: Miteinander und voneinander lernen und profitieren! Mit dem Erfahrungsaustausch zwischen den deutschen und sambischen Kolleginnen und Kollegen und der Beratung von Eastern Water soll eine sichere und nachhaltige Wasserversorgung vor Ort gestärkt werden. 

Bei ersten Delegationsreisen nach Chipata, Dormagens Partnerstadt im östlichen Sambia, wurden zunächst gemeinsam Herausforderungen für die Zusammenarbeit identifiziert. Eine Vielzahl an Haushalten hat bisher keinen direkten Trinkwasseranschluss und beziehen ihr Wasser über Wasser-Kioske. Zusätzlich verlaufen viele Wasserleitungen oberirdisch. Das macht sie anfälliger für Schäden und führt zu hohen Wasserverlusten und Kosten für Eastern Water. Zunehmend schränken auch Hitzewellen die Wasserverfügbarkeit und die Energiegewinnung aus Wasserkraft ein – mit erheblich Folgen für die Bevölkerung und die wirtschaftliche Entwicklung in ganz Sambia. 

Die Betreiberpartnerschaft will sich deshalb zunächst bis Anfang 2027 sich auf folgende Arbeitsschwerpunkte fokussieren: 

1. Umgang mit und Minderung von Wasserverlusten (Non-Revenue Water)
2. Einsatz von Unterstützungsprogrammen, z.B. Geoinformationssysteme zur Planung
3. Unternehmensführung, z.B. Prozessmanagement im Vertrieb, bei Daten/IT
4. Anlagenmanagement & Sicherheit

Konkret setzt die Partnerschaft auf Wissenstransfer und Kapazitätsentwicklung: Neben der Fachberatung und praktischen Trainings, werden Lösungsansätze zusammen mit EWSC mit Pilotprojekten direkt in der Praxis getestet. Die Partnerschaft möchte mit diesem Ansatz, die zusätzlich von Deutschland geförderten Modernisierungsmaßnahmen am Versorgungsnetz, sinnvoll unterstützen. Es braucht Eastern Water als starken Partner, um eine nachhaltige Wasserversorgung für Chipata und die gesamte Ostprovinz zu sichern!