Die Altstadt von Zons BEGREIFEN

In dem Moment, wo ich dies schreibe, sehe ich auf die Tastatur und den Bildschirm vor mir, eine Selbstverständlichkeit. Für viele Menschen ist das nicht so. Gewiss, mit einer Sehbehinderung lässt es sich ganz gut schreiben, aber sonst? Nur hörend und tastend erschließt sich einem Sehbehinderten das Drumherum, die Welt. Viel Fantasie ist erforderlich, um sogar das Schöne als schön zu erkennen. Die Idee, mit einem Blinden-Stadtmodell das Handicap ertragbarer und über die Fingerspitzen Teile einer Stadt erfahrbar zu machen, sollte insbesondere da verwirklicht werden, wo touristische Sehenswürdigkeiten zu finden sind, so in der Stadt Zons. Aber nicht nur Sehbehinderte, sondern auch jeder, der sich einen Überblick verschaffen möchte über das, was ihn erwartet, kann sich mit dem plastisches Modell orientieren und die Größenverhältnisse ertasten.
Bitte unterstützen Sie das Vorhaben eines Blinden-Stadtmodells für die Stadt Zons.

Joachim Fischer
Schirmherr

Das Blinden-Stadtmodell in der Stadt Zons

Der aus Zons stammende Historiker Dr. Thomas Schwabach hatte die Idee, in Zons ein sogenanntes Blinden-Stadtmodell aufzustellen. Dazu wurde eine Initiativgruppe gebildet, die aus Vertretern verschiedener Vereine und Interessensgruppen besteht:

  • Bürgerstiftung Dormagen
  • Förderverein Denkmalschutz Stadt Zons e.V.
  • Geschichtsverein Dormagen e.V.
  • Heimat- und Verkehrsverein Zons e.V.
  • Kultur- und Heimatfreunde Stadt Zons e.V.
  • St. Hubertus Schützengesellschaft 1898 Zons e.V.
  • Selbsthilfegruppe für Menschen mit Sehbehinderung in Dormagen und im Rhein-Kreis Neuss
  • Dr. Stephen Schröder Leiter des Archivs im Rhein-Kreis Neuss
  • Dr. Karl Emsbach ehem. Leiter des Archivs im Rhein-Kreis Neuss
  • Dr. Thomas Schwabach, Historiker

Idee

Die Idee ist, ein Blinden-Stadtmodell zu schaffen, ein Modell zum Fühlen, eine Altstadt zum Anfassen, zum Sehen und Begreifen. Auf Fingerkuppen durch die Straßen spazieren. Die Anordnung der Plätze und Gassen ertasten, die Größenunterschiede zwischen Häusern und Kirchen erkennen. Architektur und Stadtgeschichte erfahren. Wenn blinde Mitbürger zum ersten Mal ihre Stadt befühlen, deren Mauern sie zwar berühren, deren Dimensionen sie aber nie begreifen konnten, so ist es für sie eine ganz neue Erfahrung.

Für die Stadt Münster entwickelte Bildhauer Egbert Broerken aus dem  westfälischen Welver das erste Stadtmodell, eine Bronzeskulptur, die einen Teil der Altstadt maßstabgetreu zeigt. Kleine Punkte in Blindenschrift (Braille) geben notwendige Erläuterungen zu Bürgerhäusern, Kirchen, Straßen und Plätzen. So können Sehbehinderte im wahrsten Sinne des Wortes ihre Stadt ertasten, erfahren, begreifen. Tasten ist hier kein Notbehelf, es hat eine eigene Erkenntnisqualität. Insofern ist es nicht nur ein künstlerischer, sondern auch ein menschlicher Beitrag zur Integration behinderter Mitbürger.

Die bronzenen Stadtskulpturen geben aber nicht nur den blinden Mitbürgern die Möglichkeit dreidimensionale architektonische, geschichtliche oder touristische Erfahrungen zu machen.
Auch in der sehenden Bevölkerung stoßen die Miniatur-Stadtansichten auf große Resonanz - eröffnen sich doch durch den ungewöhnlichen Blickwinkel ganz neue Perspektiven auf die Heimatstadt. Von oben erschließen sich bauliche Strukturen einfacher und werden für den Betrachter sinnlich nachvollziehbar. Die Erläuterungen in Blindenschrift werden auch in gewöhnlicher Druckschrift wiedergegeben.

In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Städte des In- und mittlerweile zunehmend auch des nahen Auslands solche Blinden-Stadtmodelle erstellen lassen und an markanten Plätzen im öffentlichen Raum aufstellen lassen. Der Bildhauer Egbert Broerken stellt diese in einem aufwändigen Wachsausschmelzverfahren her. Der Herstellungsprozess der besonders alterungs- und witterungsbeständigen Modelle dauert etwa ein dreiviertel Jahr.

Standort in Zons

Als Standort wurde von der Initiativgruppe einstimmig der Rheintorvorplatz vorgeschlagen und mit der unteren und oberen Denkmalbehörde vorbesprochen. Das Modell soll im Maßstab 1:450 erstellt werden.

 

Finanzierung

Die Gesamtkosten von 30 000 Euro sollen über Spenden erbracht werden. Sie setzen sich zusammen aus Modell (25 000 Euro) und Natursteinsockel mit Installation (5 000 Euro).


Bitte unterstützen Sie dieses Vorhaben durch eine Spende:
Förderverein Denkmalschutz Stadt Zons e. V.
IBAN: DE49 3055 0000 0093 3095 73
Verwendungszweck: „Blinden-Stadtmodell Zons“


Über Ihre Zuwendung erhalten Sie eine Bestätigung vom kontoführenden Förderverein Denkmalschutz Stadt Zons e.V.


Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!