In Erinnerung an den 9. November haben Schülerinnen und Schüler mehrerer Dormagener Schulen am Samstag auf dem jüdischen Friedhof an der Krefelder Straße mit bewegenden Wortbeiträgen der Opfer der damaligen Anschläge gedacht. Vor 86 Jahren haben die Nationalsozialisten im Rahmen der Reichspogromnacht jüdische Synagogen, Schaufenster und Wohnhäuser in ganz Deutschland angezündet und demoliert.
Bürgermeister Erik Lierenfeld betonte in seiner Ansprache die große Bedeutung von Gedenkveranstaltungen in der Erinnerungskultur. Sie wirkten als „Mahnmale gegen das Vergessen“ und böten zugleich „eine Möglichkeit, den Opfern von Ungerechtigkeit, Gewalt oder Verfolgung Respekt zu zeigen und deren Schicksal öffentlich zu machen.“ Lierenfeld rief dazu auf, den aufflammenden Antisemitismus in unserer Gesellschaft zu bekämpfen und nicht zuzulassen, „dass der Hass, der zu den Schrecken der Reichspogromnacht führte, jemals wieder Fuß fassen kann.“
Im Anschluss bereicherten Beiträge von Schülerinnen und Schüler der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule, der Hackenbroicher Realschule, des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums und des Leibniz-Gymnasiums die Gedenkveranstaltung mit bewegenden Wortbeiträgen. Unisono warben sie für Toleranz und warnten zugleich davor, das Vergangene zu vergessen. Der Leistungskurs Geschichte des Leibniz-Gymnasiums hatte einen mit Wünschen und Gedanken geschmückten Baum mitgebracht. Dieser soll im heimischen Schulgarten gepflanzt werden.
Am Grab der Familie Dahl trug die stellvertretende Vorsitzende des Vereins Dormagen-Kiryat Ono, Regina Nawrot, anschließend ein Gebet vor. Gemeinsam mit Bürgermeister Erik Lierenfeld, Uwe Schunder, Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins Dormagen Kiryat Ono, Hanni Paschek-Dahl, Luisa Terracina, Schülersprecherin der Realschule Hackenbroich, sowie deren Mitschüler Armin Chari legte sie ein Blumengesteck nieder. Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Gedenkminute in Erinnerung an die Opfer der Reichspogromnacht. Organisiert wurde die Gedenkfeier vom Partnerschaftsverein Dormagen-Kiryat Ono und dem städtischen Kulturbüro.