Die Gleichstellungsbeauftragte

Warum gibt es eine Gleichstellungsbeauftragte?

Das Grundgesetz sagt "Männer und Frauen sind gleichberechtigt". Die Wirklichkeit sieht jedoch bis heute ganz anders aus. Ganz allgemein gesagt hat die Gleichstellungsbeauftragte einer Stadtverwaltung die Aufgabe, die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen und Männern zu vergleichen und darauf hinzuwirken, dass Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts im Stadtgebiet Dormagen und in der Stadtverwaltung Dormagen abgebaut werden. Sie muss dabei herkömmliche Prinzipien und Strukturen kritisch hinterfragen und sich für Veränderungen zumeist zugunsten von Frauen einsetzen, denn Frauen sind bis heute in vielfältiger Weise benachteiligt.

Aufgaben und Themenfelder

In der Gemeindeordnung heißt es dazu: "...Die Gleichstellungsbeauftragte wirkt bei allen Vorhaben und Maßnahmen der Gemeinde mit, die die Belange von Frauen berühren oder Auswirkungen auf die Gleichberechtigung von Mann und Frau und die Anerkennung ihrer gleichberechtigten Stellung in der Gesellschaft haben."

Die Gleichstellungsbeauftragte informiert, berät und unterstützt Frauen und Männer im Stadtgebiet Dormagen und innerhalb der Stadtverwaltung zum Beispiel zu folgenden Themen:

  • Wiedereinstieg in den Beruf
  • Informationen zu Arbeitszeitmodellen und Teilzeit
  • Konflikte und schwierige Situationen am Arbeitsplatz
  • Mutterschutz und Elternzeit
  • Kinderbetreuung
  • Trennung und Scheidung
  • Gewalt, insbesondere häusliche Gewalt
  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Geringfügige Beschäftigung / 450€ -Jobs
  • Gesundheitliche Fragen.

Konkrete Aufgaben sind zum Beispiel:

  • Mitwirkung bei der Erstellung des Gleichstellungsplanes für die Stadtverwaltung Dormagen
  • Unterstützung von Frauen bei dem Wiedereinstieg in den Beruf nach der reinen Familienphase, Konzepte für Teilzeitarbeit, Kinderbetreuung
  • Mitwirkung bei Bewerbungs- und Einstellungsverfahren
  • Einbringung frauenspezifischer Belange bei Vorhaben wie Stadt-, Wohnungs- oder Verkehrsplanung
  • Öffentlichkeitsarbeit zu frauenspezifischen Themen über Veranstaltungen, Informationsbroschüren u. ä.
  • Teilnahme an Sitzungen des Rates, der Ausschüsse oder des Verwaltungsvorstandes
  • Mitwirkung bei der Personalentwicklungsplanung der Stadtverwaltung.

 

Historie der GLBs

1985 erlässt das Land Nordrhein-Westfalen Richtlinien zur Frauenförderung im öffentlichen Dienst.
Im Januar 1986 ernennt die Stadt Dormagen mit Gabriele Böse ihre erste Gleichstellungsbeauftragte.

Seit 1989 bis heute ohne Unterbrechung wird alljährlich rund um den 8. März, den Internationalen Frauentag ein Veranstaltungsprogramm mit besonderem Schwerpunkt auf frauenrelevanten Themen angeboten. Das Veranstaltungsprogramm wird alljährlich in gedruckter Form im Stadtgebiet verteilt, es lässt sich aber auch im virtuellen Veranstaltungskalender aufrufen.

1993: Der erste Frauenförderplan der Stadtverwaltung Dormagen wird erstellt, er heißt "Richtlinien zur beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern bei der Stadtverwaltung Dormagen".

Im Jahre 1995 wechselt die Funktion der Gleichstellungsbeauftragten zu Martina Hermann.

Im Februar 1998 übernimmt Brigitte Pfeiffer die Aufgabe.

Im November 1999 wird mit Verabschiedung des Landesgleichstellungsgesetzes NRW und der damit verbundenen Änderung der Gemeindeordnung gesetzlich festgeschrieben, dass die Funktion der Gleichstellungsbeauftragten eine hauptamtliche Tätigkeit ist.

Seit November 2000 liegt der Frauenförderplan entsprechend den gesetzlichen Vorgaben des Landesgleichstellungsgesetzes NW vor. Er ist ein Baustein des Personalentwicklungskonzeptes der Stadtverwaltung. Der Rat der Stadt Dormagen hat ihn am 14.12.2000 verabschiedet. Der Frauenförderplan wird alle drei Jahre fortgeschrieben.

Im November 2007 übernimmt Kerstin Belitz die Funktion der Gleichstellungsbeauftragten. Der Frauenförderplan wird bis 2012 fortgeschrieben. Seit 2010 leitet Kerstin Belitz die Stabsstelle Demografischer Wandel
 
Von Februar 2011 bis November 2016 hatte Ingrid Fleckenstein die Stelle der Gleichsstellungbeauftragten inne.

Am 1. Dezember 2016 hat diese Funktion Anja Hain übernommen. Das Gleichstellungsbüro der Stadt Dormagen ist auch bei Facebook vertreten.