Zahlreiche archäologische Funde auf heutigem Delrather Gebiet zeugen von menschlichen Spuren bereits seit etwa 4 000 v. Chr.. Sie können jedoch nicht als Nachweis einer Ansiedlung dienen. Es handelt sich vielmehr um verlorenes (Rodungs-) Werkzeug.
Tatsächlich befand sich anstelle des heutigen Ortes ein großer Wald, der Stüttger Busch. Das ehemals zusammenhängende Waldgebiet wurde von mehreren Seiten aus bis in das 19. Jahrhundert hinein gerodet. Der Name Delrath leitet sich auch von „Dahlrath“ – Talrodung - ab.
Zum ersten Mal erwähnen die Geschichtsschreiber den Ort Delrath im Jahr 1263 weil Marsilius und Amilius von „Didenrode“ Zeugen eines wichtigen Kaufvertrages wurden.
Im 14. Jahrhundert war Delrath Teil des kurkölnischen Dingstuhls Hülchrath. Im Jahr 1649 wählte Martin Henriquez de Strevesdorff, ein gebürtiger Neusser spanischer Abstammung, den Quirinushof als seinen Adelssitz. Delrath wurde zum Reiseziel der Gesellschaft jener Zeit.
1663 gab es in Delrath gerade einmal 13 Häuser und Höfe. Unter französischer Besatzung wurde der Ort 1794 Teil der Munizipalität Zons. 1798 teilten die Franzosen Delrath zur Mairie Nievenheim, Kanton Dormagen, Departement Roer, ein. 1815 war man im Königreich Preußen angekommen.
Seit 1816 ist Delrath dann mit Nievenheim verbunden, Teil der Gemeinde und der Bürgermeisterei, Kreis Neuß. Verbindung mit den umliegenden Städten bekam der Ort dann 1855 mit der Eisenbahnlinie Köln-Neuß. Der Bahnhof „Nievenheim“ wurde 1895 auf Delrather Gebiet in Betrieb genommen.
Mit Leben füllte sich der Ort indes ab 1911, als mit der Zinkhütte und der Industriebahn die Industriealisierung Einzug hielt. Als „Naherholungsgebiet“ diente Anfang des 20 Jahrhunderts der 1911 ausgekieste Baggersee, der später den Namen Silbersee erhielt.
Delrath wurde 1927 Teil des Amtes Nievenheim, aus dieser Zugehörigkeit trat Delrath erst 1975: Im Rahmen der kommunalen Neugliederung wurde es Stadtteil der jetzigen Stadt Dormagen.
Heute hat der Stadtteil Delrath rund 3 000 Einwohner. Die Ortsgrenzen bilden westlich die Bahnlinie und östlich in etwa die Autobahn A 57.
Der Stadtteil ist bei seinen Einwohnern wegen seines regen Vereinslebens äußerst beliebt. Im relativ kleinen Ort kann fast Jeder seinem Hobby organisiert nachgehen. Im Mittelpunkt des Ortes steht die katholische St. Gabriel-Kirche. Es gibt eine Grundschule und zwei Kindergärten in Delrath.