Stürzelberg ist der nördlichste Stadtteil von Dormagen und liegt zum Teil direkt am Rhein. Neben dem bebauten Ortsgebiet, zu dem auch St. Peter an der Bundesstraße 9 gehört, liegt das Landschaftsschutzgebiet Grind - eine große und grüne Rheinschlinge. Die erfreut sich auch bei Campingfreunden und Erholungssuchenden aus näherer und weiterer Umgebung großer Beliebtheit.
Es wird angenommen, dass der Name Stürzelberg auf das oft bröckelnde Steilufer des Rheins nach Hochwassern und Eisgang zurückzuführen ist. Hierbei handelt es sich jedoch nur um eine von vielen Theorien.
Seit dem Mittelalter gehörte der kleine Ort zum kurkölnischem Amt Zons im Erzstift Köln. Die Bevölkerung soll überwiegend nicht vermögend gewesen sein, lebte vielmehr von kleiner Landwirtschaft und Fischfang im Strom. Der südwestlich von Stürzelberg an der Oberstraße liegende Heckhof wurde 1389 als „Manngut“ der Abtei (Köln-) Deutz erstmals urkundlich erwähnt.
1794 besetzten französische Soldaten den Ort Stürzelberg. Infolge gehörte er zur Mairie Zons, Kanton Dormagen, Arrondissement de Cologne im Departement de la Roer.
In der Preußenzeit 1815 gehörte der Ort immer noch zur Bürgermeisterei Zons, diesmal im Kreis „Neuß“. Die Zwangsehe mit dem nicht immer geliebten Nachbarort Zons wurde erst durch die kommunale Neugliederung 1975 aufgehoben. Seit diesem Zeitpunkt ist Stürzelberg ein Stadtteil von Dormagen.
Bereits 1919 wurde die Trennung der katholischen Kirchengemeinde St. Aloysius von der Zonser Mutterkirche vollzogen. Am sogenannten „Kapellenberg“ (am Steilufer des Rheins s. o.) gab es einen Vorgängerbau des jetzigen Gotteshauses. Heute ist die Kirche St. Aloysius Teil des Pfarrverbandes Dormagen-Nord. Die evangelische Lukaskirche aus dem Jahr 1967 gehört zur Evangelischen Kirchengemeinde Dormagen.
In Stürzelberg wird das Vereinsleben groß geschrieben. Viele Bewohner sind im Vereinsleben aktiv. Die St. Aloysius-Schützenbruderschaft von 1868, die SV Rheinwacht 1928 und die Turngemeinde 1961 gehören zu den größten dort beheimateten Vereinen.
Die Bevölkerungsentwicklung des Rheinortes ist rasant. Zählte man 1816 gerade mal 524 Einwohner, so sind es heute rund 4 600. In den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts konnten im Baugebiet rund um die Straße „In der Kuhtrift“ viele neue Bewohner angesiedelt werden.
Stürzelberg besitzt drei Tageseinrichtungen für Kinder: Die katholische „St. Aloysius-Blumenwiese“, die evangelische „Schatzkiste“ und den städtischen „Integrativen Kindergarten“. Grundschulkindern steht die St. Nikolaus-Schule zur Verfügung. Sekundarschulen gibt es nur in anderen Stadtteilen Dormagens.
Seit 1999 besitzt der Ort mit dem „Dorfplatz“ am Rheinufer der Oberstraße einen neuen Mittelpunkt. Hier steht das am Niederrhein einzigartige Treideldenkmal, bronzegewordene Erinnerung an vergangene Zeiten, wo die Rheinschiffe noch mit Hilfe von Pferden am Ufer von Stürzelberg vorbei rheinaufwärts gezogen wurden.