Schon seit fast 300 Jahren lädt es am Wegesrand zum stillen Gebet ein: das Antoniterkreuz am Rheinfelder Hof. Jetzt erstrahlt es wieder in neuem Glanz. Von Eigentümer Helmut Heiles wurde das Kreuz mit Förderung durch die Stadt Dormagen und das Land Nordrhein-Westfalen denkmalgerecht instandgesetzt. „Es ist sehr erfreulich, dass die Inschrift wieder vollständig zu lesen ist“, sagt der städtische Denkmalschutzbeauftragte Harald Schlimgen. Das Kreuz war in der Vergangenheit durch äußere Einflüsse wie Witterung beschädigt worden. „Ein Dankeschön gilt für die Restaurierung nicht nur dem Eigentümer, sondern auch dem ehrenamtlichen Denkmalpfleger Eduard Breimann. Er hat die gesamten Planungen intensiv begleitet“, sagt Schlimgen.
Im Jahr 1727 wurde das Kreuz durch Deodorus Zander und seine Frau Elisabetha errichtet. Sie waren Pächter des Rheinfelder Hofes, der damals zum Antoniterkloster in Köln gehörte. Daher auch der Name des Kreuzes. Ursprünglich stand es direkt gegenüber dem Hoftor. 1980 wurde es wegen Neubauten versetzt und fand einen würdigen Standort in einer Nische, die hierzu eigens in die Hofmauer an der Andreasstraße eingelassen wurde. Von dem Ehepaar Mechthild und Helmut Heiles wird das Kreuz regelmäßig mit Blumen geschmückt – nicht nur bei Prozessionen, sondern auch im Alltag. Für viele Spaziergänger ist es ein beliebter Anblick auf dem Weg zum Rhein.
Übrigens ist die heutige Vorderseite des Kreuzsockels die eigentliche Rückseite. Als Christian und Katharina Dahmen den Hof 1807 im Zuge der Säkularisation kirchlicher Güter durch die französischen Besatzer ersteigerten, ließen sie den Sockel umdrehen und dort eine Inschrift mit ihren eigenen Namen anbringen. So ist das Kreuz auch ein sichtbares Zeugnis der Geschichte Rheinfelds mit wechselnden Herrschaft- und Besitzverhältnissen.