In diesen Tagen läuten die letzten warmen Sonnenstrahlen den Herbst ein. Damit Bienen und andere Insekten im nächsten Frühling wieder Kraft und Nektar tanken können, ist es jetzt an der Zeit, insektenfreundliche Frühblüher zu pflanzen. An der Stadtbibliothek Dormagen ist deshalb der Bienenfutterautomat frisch befüllt worden. Auf die Dormagenerinnen und Dormagener warten dort Krokusknollen, die im Frühling Dormagens Gärten, Wiesen und Balkone aufblühen lassen sollen. Damit möchte die Stadt Dormagen die Nahrungsvielfalt für Insekten erhöhen.
„Mit dem Bienenfutterautomaten haben wir die Möglichkeit, die Bienen bei der Futtersuche zu unterstützen. Zudem können wir gemeinsam unsere Orte nach einem grauen Winter aufblühen lassen, dafür ist jetzt die Zeit zu handeln”, sagt Anke Tobies vom Umweltteam.
Für 50 Cent können Passantinnen und Passanten aus dem Automaten an der Stadtbibliothek eine Kapsel mit einer Krokus-Knolle ziehen und bei sich zuhause einpflanzen. Das ist bis in den Dezember hinein möglich, solange der Boden frostfrei ist. Der zweite Behälter enthält eine regionale Blühmischung, die noch bis November ausgesät werden kann. Die Krokus-Knollen wie auch Zwiebeln von anderen Frühblühern eignen sich für Garten, Rasen, Beet sowie Balkon- und Blumenkästen mit durchlässigem Boden. Dabei gilt die Faustregel dreimal so tief in die Erde wie die Knolle oder Zwiebel dick ist.
„Bienenfreundliche Krokusse und andere Frühblüher sind eine extra frühe Bienennahrung und besitzen einen hohen Pollen- und Nektarwert“, sagt Christian Bourgeois von der Initiative Bienenretter des Frankfurter Instituts für nachhaltige Entwicklung. Gerade völkerbildende Arten wie Hummeln und Honigbienen benötigen zu Beginn des Frühlings Pollen und Nektar.
Besonders nach Dürrejahren seien Frühblüher wichtig, wenn andere Pflanzenarten vertrocknet sind und somit als Nahrungsquelle ausfallen. Die Dürre der vergangenen Jahre hat viele frühblühende Pflanzen absterben lassen. Frühblüher mit Knollen und Zwiebeln wie Krokusse hingegen halten eine sommerliche Dürre jedoch besser aus als andere Pflanzenarten, betont der Experte. „Sie haben den großen Vorteil, Wasser und Nährstoffe zu speichern und somit Dürren und Frost zugleich trotzen zu können.“
Der Bienenfutterautomat an der Stadtbibliothek erfreut sich großer Beliebtheit. „Seit dem Frühjahr 2021 hängt der gelbe Automat bei uns und lockt regelmäßig zahlreiche Bienenfreunde an”, berichtet Claudia Schmitt, Leiterin der Stadtbibliothek. Er wird saisonal mit Saatgut bestückt. In der Bibliothek ist zudem ein kostenloses Begleitheft für Kinder zu erhalten.