Höhere Aufenthaltsqualität, nachhaltigere Fortbewegung: Dormagen macht den „Fußverkehrs-Check 2022“

Es ist die einfachste und umweltfreundlichste Fortbewegungsart der Welt – deshalb soll das Zufußgehen in Dormagen nun mehr Aufmerk-samkeit bekommen. Beim landesweiten Wettbewerb um einen professi-onellen „Fußverkehrs-Check“ wurde Dormagen vom Verkehrsministeri-um des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Zukunftsnetz Mobilität NRW als eine von zwölf Kommunen ausgewählt. Dazu hat Verkehrsmi-nisterin Ina Brandes dem Dormagener Technischen Beigeordneten Dr. Martin Brans und dem Mobilitätsmanager Dennis Fels heute (2. Mai) persönlich gratuliert und ihnen die Teilnahme-Urkunde übergeben. 

„Zufußgehen hält fit und ist gut fürs Klima“, so Verkehrsministerin Ina Brandes. „Um sicher und bequem zur Arbeit, in die Schule oder zum Einkaufen zu gehen, brauchen wir fußgängerfreundlich gestaltete We-ge und Plätze. Mit den Fußverkehrs-Checks unterstützen wir Städte, Kreise und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen dabei, Fußwege attrakti-ver und sicherer zu machen. Ich freue mich, dass jetzt auch Dormagen unser Angebot annimmt. Gemeinsam sorgen wir für eine höhere Le-bensqualität in der Stadt und auf dem Land.“ 

Dr. Martin Brans: „Die Stadt Dormagen ist schon seit langem der Förde-rung des Fußverkehrs verpflichtet. Davon zeugt die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fuß- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS), der wir bereits seit 1999 angehören. Ich bin mir sicher, dass es uns mithilfe des Checks gelingen wird, den Fußverkehr noch stärker in das Be-wusstsein von Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit zu rücken.“ Dennis Fels, Mobilitätsmanager und Projektverantwortlicher bei der Stadt Dor-magen, ergänzt: „Wir haben bereits mehrere Projekte zur Fußverkehrs-förderung erfolgreich umgesetzt, beispielsweise die ‚Ost-West-Promenade‘ im Stadtteil Horrem, welche eine 400 Meter lange autofreie Fußweg-Achse durch ein dichtbesiedeltes Wohnquartier darstellt. Uns ist es sehr wichtig, im Rahmen der Mobilitätswende in Dormagen den Blick auf die Belange des Fußverkehrs in Dormagen zu intensivieren.“

Das Prinzip der Fußverkehrs-Checks ist einfach: Die Methode enthält mehrere Bausteine. Begehungen sind das Kernstück – vor Ort haben Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, Probleme und Sichtweisen auszutauschen und neue Lösungsansätze und Ideen an einem gemeinsamen Beispiel zu diskutieren. Wo befinden sich Gefahrenstellen, wo hapert es an der Barrierefreiheit, wo haben die Gehwege eine unzureichende Qualität oder wo gibt es Schwierigkeiten beim Überqueren einer Straße? Durch den Austausch zwischen Verwaltung, Politik und Bürgerinnen und Bürgern von Kin-dern bis zu Seniorinnen und Senioren kann so auch die Beteiligungs-kultur gestärkt werden. Es folgt eine Stärken-Schwächen-Analyse sowie die Erstellung eines Maßnahmenplans mit Prioritäten, die gemeinsam von Bürgern und Experten erarbeitet werden. Die verschiedenen Etap-pen werden von einem Planungsbüro begleitet, das die Veranstaltun-gen moderiert, die Themen bündelt und die Ergebnisse zusammenfasst. Zum Abschluss bekommt jede teilnehmende Kommune eine Auswer-tung und Handlungsempfehlung. Die Umsetzung ist freiwillig, das Zu-kunftsnetz Mobilität NRW berät die Kommunen auf Wunsch zur Gene-rierung möglicher Fördermittel. 

Für Dormagen, das seit Februar 2020 Mitglied des Zukunftsnetz Mobili-tät ist, zählt nachhaltige Mobilität zu den wichtigsten Themen. Deshalb gibt es auch schon konkrete Pläne. Der räumliche Schwerpunkt des Fußverkehrs-Checks soll im Umfeld der Innenstadt beziehungsweise der Fußgängerzone liegen. Thematisch sollen insbesondere die Schul-weg- und Querungssicherheit, die Barrierefreiheit sowie die Aufent-haltsqualität im Bereich des Helmut-Schmidt-Platzes insgesamt eine Rolle spielen.

Hintergrund
Die „Fußverkehrs-Checks NRW“ sind ein Angebot des Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem landesweiten Unterstützungsnetzwerk für nachhal-tige Mobilitätsentwicklung. Das Verkehrsministerium und das Zukunfts-netz Mobilität NRW bieten den Mitgliedskommunen 2022 im vierten Jahr in Folge die Fußverkehrs-Checks an. 32 Kommunen hatten sich lan-desweit beworben, zwölf bekamen den Zuschlag. Für die Gewinner des Wettbewerbs ist der gesamte Check kostenlos, er wird vom Land Nord-rhein-Westfalen finanziert.