Nachdem Unbekannte die Info-Tafel zur Burg Hackenbroich mit Graffiti beschmiert und die Beleuchtung zerstört haben, zeigte Hackenbroich, dass es zusammenhält. Kurzerhand säuberten Mitglieder des Schützenzugs „Burg-Junge" um Stefan Buchartz in Eigenregie die historische Schauwand. Deren graffiti-abweisende Beschichtung hat sich dabei erfreulicherweise als praxistauglich erwiesen.
„Ein großes Dankeschön gilt dem Schützenzug ,Burg-Junge‘ für diese schnelle Reaktion. Als der städtische Baubetriebshof die Tafel säubern wollte, war dies schon erledigt", sagt der städtische Denkmalschutzbeauftragte Harald Schlimgen.
Dennoch sind die Initiatoren der Info-Tafel betroffen über die sinnlose Zerstörungswut. Im Juni war die zwei Meter breite Info-Tafel mit Hilfe einer Spende von Hans-Josef Schlömer in einer Gemeinschaftsaktion des Schützenzugs „Burg-Junge", der Heimatfreunde Hackenbroich und des Fördervereins der Grundschule Burg errichtet worden. Fachlich unterstützt wurde das Vorhaben von der Unteren Denkmalbehörde bei der Stadt und dem Archiv im Rhein-Kreis Neuss. Die Stadt hat inzwischen Strafanzeige gegen die unbekannten Täter erstattet.
Historie:
Bereits im Jahr 1330 ist die „burch van Hackenbroych" erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglich handelte es sich um eine Niederungsburg vom Typ „Motte". Die wehrhafte Anlage wurde 1474 im Zuge der Belagerung der Stadt Neuss durch den Burgunderherzog Karl dem Kühnen zerstört, später aber zumindest in Teilen wiederaufgebaut.
Ihre letzte, für die Erinnerung der Menschen prägende Gestalt erhielt die Burg im 18. Jahrhundert durch einen spätbarocken Neubau. Wie sie zu jener Zeit aussah, zeigt ein um 1770 entstandenes Gemälde, das sich heute auf Schloß Dyck befindet. Die Anlage gehörte die meiste Zeit der Adelsfamilie von Salm-Reifferscheidt(-Dyck). Deren Wappen prangte – von zwei Löwen gehalten – auf dem einstigen Torturm, auf den eine Buchenallee mit einer kleinen Brücke am Burggaben zuführte. Heute ist der Burgbereich ein Bodendenkmal. Unter der Erdoberfläche schlummern dort immer noch Überreste der Grundmauern.