Die Feuerwehr Dormagen ist nicht nur auf dem Land tätig, sondern wird auch immer wieder zu Einsätzen auf dem Rhein gerufen. Für insgesamt 19 Rheinstromkilometer sind die 36 Mitglieder des Löschzuges Stadt Zons mit ihrem Mehrzweckboot sowie dem „Rescue-Jet“ zuständig. Ende 2022 erhielt die Feuerwehr Dormagen ein neues Mehrzweckboot.
„Das alte Mehrzweckboot ist in die Jahre gekommen und musste ersetzt werden“, erläutert Bernd Eckhardt, Leiter der Feuerwehr Dormagen. „Das neue Boot entspricht dem aktuellen Stand der Technik und ist leistungsfähiger als sein Vorgänger. Zudem ist der neue Antrieb für unsere Aufgaben besser geeignet – es hat sich bereits in den ersten Einsätzen bewährt.“
Das 200 PS starke Boot verfügt über zwei Außenbordmotoren und ist für eine Aufnahme von acht Personen ausgelegt. Es kann sehr vielseitig eingesetzt werden. Es dient mehrheitlich zur Rettung von Personen oder Tieren im Rhein oder anderen Gewässern. Es kann aber auch bei einem Löscheinsatz eingesetzt werden, beispielsweise bei einem Brand an Bord eines Schiffes. Das neue Mehrzweckboot wird auf einem umgebauten Unimog, der zuletzt beim Löschzug Nievenheim als Rüstwagen stationiert war, zum Einsatz am Rhein transportiert.
„Gerade in diesen heißen Tagen ist die Einsatzquote erhöht, da einige Menschen die Gefahr der Untiefen und Strömungen in Gewässern noch immer unterschätzen“, betont Eckhardt. „Jedes Jahr sterben Menschen, die sich im Rhein oder in einem anderen Gewässer abkühlen oder schwimmen wollen.“ Deshalb trainiert der Löschzug Zons in diesen Tagen vermehrt mit dem Mehrzweckboot, um vorbereitet zu sein. Bei diesen Übungen sollen die Kommunikationsmittel sowie die technischen Möglichkeiten geübt und verbessert werden. Die Einsatzkräfte werden in die Bootseigenschaften unterwiesen, üben das Retten von Personen aus dem Wasser und den Einsatz des Wasserwerfers an Bord.
Neben dem Mehrzweckboot ist auch ein „Rescue-Jet“ auf dem Rhein und an den umliegenden Baggerseen im Einsatz. Das rund 180 PS starke Wassergefährt sorgt außerdem dafür, dass gerade bei Niedrigwasser Personen, die auf dem Rhein in Not geraten sind, schnell und effektiv gerettet werden können. Mit beiden Wasserfahrzeugen ist die Feuerwehr Dormagen bei der Wasserrettung sehr gut aufgestellt.
Darüber hinaus wird sie auch von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) unterstützt. Der Löschzug Zons pflegt seit 1987 eine enge Bindung zum Ortsverband der DLRG aus Dormagen. „Zusammen bewältigen wir nicht nur anfallende Einsätze, sondern arbeiten auch gemeinsam Hand in Hand“, betont Axel Hesseln, Löschzugführer in Zons. So sorgt die Ortsgruppe für die Sicherheit der Mitglieder des Löschzuges und unterstützt beispielsweise den Besuch der Rheinschiffer mit dem Nikolaus auf dem Rhein. Auch Eckhardt betont: „Wir freuen uns über die gute und enge Zusammenarbeit mit DLRG, die über viele Jahre gewachsen ist. Wir können uns immer aufeinander verlassen.“
Historie:
1987 wurde durch den damaligen Wehrleiter Artur Auweiler das erste Rettungsboot „Florentine" feierlich in den Dienst gestellt. Darauf folgte im Jahr 2011 das erste Mehrzweckboot für den Löschzug aus Aluminium mit Jet-Antrieb.
