Ende 2021 hatte der Jugendhilfeausschuss die Verwaltung beauftragt, ein Programm zur Linderung der negativen Folgen für Kinder, Jugendliche und junge Familien durch die Corona-Pandemie zu erarbeiten. In Zusammenarbeit mit Schulen, Trägern, Vereinen und weiteren Beteiligten hat die Verwaltung daraufhin verschiedene Angebote entwickelt. Ein Schwerpunkt des breitgefächerten Maßnahmen-Pakets lag auf zusätzlichen psychosozialen Hilfen für Kinder, Jugendliche und Eltern. Nach rund einem Jahr ziehen die Beteiligten ein positives Fazit.
„Durch die Pandemie, aber jüngst auch durch den Krieg in der Ukraine haben Kinder und Jugendliche stark gelitten. Die Nachfrage nach Beratungen und Hilfsangeboten war und ist enorm. Deshalb war es unser Ziel, psychotherapeutische Angebote deutlich zu erweitern“, erklärt Martina Hermann-Biert, Fachbereichsleiterin Kinder, Jugend, Familie, Schule und Soziales.
Im Jugendzentrum „Die Rübe“ wurde eine psychotherapeutische Beratung an einem Tag in der Woche etabliert. Das Angebot wird von den Besucherinnen und Besuchern der Einrichtung seitdem rege wahrgenommen. In den 7. und 8. Klassen der weiterführenden Schulen in Dormagen läuft seit einiger Zeit in Kooperation mit der Diakonie Neuss das Programm „Verrückt, na und? Seelisch fit in der Schule“. Schülerinnen und Schüler haben im Rahmen dieses Angebotes die Möglichkeit, sich schulbegleitend Hilfe zu holen.
Auch die zusätzlichen Angebote des Raphaelshauses werden sehr gut angenommen. Insbesondere die tierpädagogischen Gruppenangebote sind stark nachgefragt. Beliebt sind zudem die Angebote im Hochseilgarten. „Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Stadt haben uns regelmäßig gespiegelt, dass die Teilnehmenden wieder deutlich selbstbewusster geworden sind und die Angebote gut angenommen wurden“, sagt der Leiter des Raphaelshauses, Marco Gillrath. Auf positive Resonanz stößt darüber hinaus das Angebot von Dr. Claudia Neumann, Fachärztin in der Kinder- und Jugendambulanz des Alexius/Josef Krankenhauses an den Standorten Neuss und Dormagen, die im Raphaelshaus eine regelmäßige Sprechstunde anbietet. Der Fokus dieses Angebotes liegt auf der Therapie von Angst- und Essstörungen sowie Depressionen. Die Finanzierung aller Angebote im Rahmen von „Aufholen nach Corona“ ist noch bis zum Sommer dieses Jahres sichergestellt.
„Mit den neuen Angeboten ist es uns gelungen, bereits viele Kinder und Jugendliche bei der Verarbeitung ihrer Sorgen und Ängste zu unterstützen. Mein Dank gilt unseren Partnern, die mit großem Engagement gemeinsam mit uns dieses breite Unterstützungsangebot konzipiert haben“, so Hermann-Biert abschließend.