Für Shamaa Issa ist es eine große Erleichterung. Nun hat sie es schwarz auf weiß, dass sie eine Deutsche ist und nie mehr zurück in ihr Geburtsland muss. Sie ist eine von sieben Dormagenerinnen und Dormagenern, die am gestrigen Donnerstag, 17. August, vom Ersten Beigeordneten Fritz Bezold eingebürgert wurden. Vor rund 50 Gästen legten sie ihr „Feierliches Bekenntnis“ in der Dormagener Kulturhalle ab. Bezold überreichte ihnen im Anschluss die Urkunde und hieß sie als deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger willkommen.
Shamaa Issa hat eine sehr schwere Zeit in Syrien hinter sich. „Als Kurdin durfte ich keinen Pass besitzen und hatte keine Rechte“, sagt sie. „Das ist hier ganz anders. Darüber bin ich sehr glücklich.“ Vor acht Jahren flüchtete sie nach Deutschland und fand in Dormagen eine neue Heimat und lebt und arbeitet seitdem hier. Auch Andrey Shorkin fühlt sich seit langem in Dormagen „angekommen“. Vor 13 Jahren verließ er seine russische Heimat und lebt seitdem in Deutschland. „Ich habe mich von Anfang an sehr wohl gefühlt, da die deutsche Mentalität sehr gut zu mir passt“, sagt er. „Ich bin ein sehr ordentlicher und strukturierter Mensch. Deshalb weiß ich es sehr zu schätzen, dass man sich in Deutschland in der Regel auf Termine, Absprachen oder ähnliches verlassen kann. In Russland ist das ganz anders.“
Die Familie Incitti hingegen fühlte sich schon immer durch und durch deutsch. Das liegt daran, dass Marco Incitti und seine vier Brüder in Deutschland geboren wurden und hier aufgewachsen sind. Ihre Eltern wanderten bereits in den 1960er-Jahren nach Deutschland aus. Da jedoch beide Italiener waren, erhielten die Kinder damals nur die italienische Staatsbürgerschaft. Seit gestern Abend besitzen sie nun beide Staatsbürgerschaften. Marco Incitti, zwei seiner Brüder sowie seine Mutter und Frau wurden gestern als letzte aus der Familie offiziell eingebürgert. „Wir haben uns immer als Deutsche gefühlt und das ist jetzt auch endlich offiziell beurkundet“, sagt Marco Incitti.
Fritz Bezold begrüßte während der Zeremonie die neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger und betonte, dass er sich freue „dass Sie sich dazu entschieden haben, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen. Es ist ein Bekenntnis zu den Werten, Traditionen und der Kultur dieses Landes“, sagt der Erste Beigeordnete. „Es zeigt Ihren Wunsch, hier Wurzeln zu schlagen, zur Gemeinschaft beizutragen und gemeinsam mit uns in eine hoffnungsvolle Zukunft zu blicken.“
Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung durch die Dormagener Feuerwehrkapelle, die zudem im Anschluss an das „Feierliche Bekenntnis“ auch die Deutsche Nationalhymne spielten. Für weitere Unterhaltung sorgte eine Tanzgruppe der Tanzschule „Hüftschwung“.