Vertreter aus Dormagen und Kiryat Ono tauschten sich in Videokonferenz aus

Bürgermeister Erik Lierenfeld, Vertreter des Partnerschaftsvereins Dormagen-Kiryat Ono, des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums sowie weitere Mitarbeitende der Stadtverwaltung haben sich am Dienstag, 28. November im Rahmen einer Videokonferenz mit Vertreterinnen und Vertretern der Partnerstadt Kiryat Ono ausgetauscht. Bereits seit Beginn der Angriffe auf Israel stehen die beiden freundschaftlich verbundenen Kommunen in engem Kontakt.

Kiryat Onos Bürgermeister Israel Gal und weitere Repräsentantinnen und Repräsentanten der Stadt zeigten sich sichtlich bewegt von der Dormagener Solidarität und Unterstützungsbereitschaft. Die israelischen Freunde berichteten von persönlichen Verlusten. Sieben Todesopfer und eine Geisel, von der es bislang kein Lebenszeichen gibt, stammen aus Kiryat Ono. Bei einem Raketenangriff der Hamas auf die Stadt wurden glücklicherweise nur ein Parkplatz getroffen, eine Vielzahl an Wohnungen beschädigt und Autos zerstört. Zivile Opfer gab es nicht.

Die israelischen Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter beschrieben eindrucksvoll den Zusammenhalt der israelischen Bevölkerung und auch, dass es der Hamas nicht gelungen sei, einen Keil zwischen die in Israel lebenden Araber und Juden zu schlagen. Dadurch seien größere Unruhen innerhalb des Landes bislang ausgeblieben. Etwa 800 Menschen aus dem Norden Israels, nahe der libanesischen Grenze, finden derzeit Zuflucht in Kiryat Ono. Zudem betonten Israel Gal und seine Kolleginnen und Kollegen nochmals, die Angriffe der Hamas scharf zu verurteilen und machten zugleich deutlich, dass die Aktionen des Militärs ausschließlich gegen die Terrororganisation gerichtet seien und nicht gegen die palästinensische Bevölkerung.

Weiter schilderten die israelischen Vertreterinnen und Vertreter, dass sich das Leben in Israel, aber auch in Kiryat Ono Schritt für Schritt wieder normalisiere und auch Kinder und Jugendliche langsam wieder die Schule besuchen können. Die von den Anschlägen betroffenen Familien erfahren eine durchgängige Unterstützung, zudem seien Hilfstelefone eingerichtet worden. Die eigentlich in Israel für den 30. Oktober vorgesehenen Kommunalwahlen wurden verschoben und werden voraussichtlich im Februar 2024 stattfinden.

Bürgermeister Lierenfeld sowie der Partnerschaftsverein machten unmissverständlich klar, dass Dormagen weiterhin fest an der Seite der Stadt Kiryat Ono sowie Israel stehe. „Wir werden nicht von der Seite unserer jüdischen Freundinnen und Freunde weichen. Wie es in Israel weitergeht, können wir nicht beeinflussen. Aber hier vor Ort können wir durch unser Wirken sicherstellen, dass Hass und Antisemitismus keine Chance haben“, betonte Lierenfeld. „Das ist eine große Herausforderung, der wir uns stellen müssen: im Büro, in der Schule, auf der Straße, im Geschäft. Wir stehen für Frieden und Dialog. Der Hass hat keinen Platz in unserer Mitte.“

Beide Seiten wollen auch in den kommenden Wochen und Monaten im regelmäßigen Austausch bleiben und sich über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten.