Am Freitag, 4. Juni, kam es aufgrund einer Unwetterlage über Dormagen ab etwa 19.20 Uhr zu einer Vielzahl von Feuerwehreinsätzen. Neben vermehrten Stromausfällen liefen durch den starken Regen in den Ortsteilen Delrath und Hackenbroich mehrere Keller voll. Diese wurden durch die Feuerwehr ausgepumpt. Zudem führte das Unwetter zu einer technischen Störung in der Kreisleitstelle. Dadurch waren der Notruf 112 und weitere technische Einrichtungen der Kreisleitstelle stark beeinträchtigt. Aufgrund dessen veranlasste der Kreisbrandmeister, dass alle Gerätehäuser im Rhein-Kreis-Neuss besetzt wurden. Für die Feuerwehr Dormagen bedeutete dies das Auslösen des sogenannten Stadtalarms (Vollalarm).
Zusätzlich beschäftigte ein Dachstuhlbrand an der Forsthausstraße im Ortsteil Ückerath die Dormagener Feuerwehr. Die dorthin entsandten Einsatzkräfte stellten eine Verrauchung und leichten Feuerschein im Dachbereich fest. Die Bewohner des zunächst betroffenen Gebäudekomplexes waren durch Hinweise von Nachbarn auf den Brand aufmerksam gemacht worden und hatten bereits das Gebäude verlassen. Die Einsatzkräfte stellten fest, dass es sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite des Gebäude-Daches zu einer thermischen Aufbereitung gekommen war. Mit dem Einsatz von mehreren Strahlrohren kühlten sie zunächst das Dach und versuchten den Brandherd von der Drehleiter aus zu öffnen und gezielt abzulöschen.
Als feststand, dass sich der Brand bereits ausgedehnt hatte, öffneten die Einsatzkräfte die Innenverkleidung von innen sowie die Dachfläche von außen, um ein Übergreifen auf den weiteren Gebäudekomplex zu verhindern. Hierfür räumten sie vorsichtshalber den angrenzenden Gebäudekomplex und stockten das Einsatzpersonal auf. Dazu wurden drei weitere Löschzüge zu der Einsatzstelle entsandt sowie eine weitere Drehleiter angefordert. Diese wurde durch die Feuerwehr Neuss, Löschzug Norf gestellt. Insgesamt befanden sich 55 Einsatzkräfte an der Einsatzstelle. Eine Brandausbreitung auf das Nachbargebäude konnte verhindert werden. Da jedoch Rauch in den Treppenraum und einige Räume eingetreten war, wurden die Bewohner des direkt angrenzenden Mehrfamilienhauses für die folgende Nacht bei Nachbarn untergebracht. Nach etwa vier Stunden konnte der Einsatz nach abschließender Kontrolle mit einer Wärmebildkamera auf Glut- und Wärmenester beendet werden.
Gegen 2 Uhr am frühen Morgen war auch die Einsatzbereitschaft aller Fahrzeuge wiederhergestellt. Die Bereitschaften in den Gerätehäusern konnten aufgelöst werden, da die technische Störung in der Kreisleitstelle zwischenzeitlich wieder behoben werden konnte.