Dormagen und St. André blicken auf ein halbes Jahrhundert in enger Freundschaft zurück. Denn am 23. September 1972 unterzeichneten der damalige Bürgermeister Nievenheims, Dieter Hanisch, und André Wauquier, damaliger Bürgermeister St. Andrés, die erste Städtepartnerschaft Dormagens. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten die Feierlichkeiten 2022 verschoben werden. Am vergangenen Wochenende wurde die Jubiläumsfeier mit einer großen Delegation aus St. André um Bürgermeisterin Elisabeth Masse gebührend nachgefeiert. In diesem Rahmen wurde auch die neue Partnerschaftsurkunde feierlich unterzeichnet. Zudem gab es zwei Ehrungen.
Im Rahmen eines Galadinners am Freitagabend im Schützenhaus Stürzelberg mit rund 120 geladenen Gästen aus Stadtgesellschaft und Politik gratulierte der französische Generalkonsul Dr. Etienne Sur persönlich zum Jubiläum. In seiner Rede würdigte er die Verdienste beider Städte und betonte die große Wichtigkeit von Städtepartnerschaften.
Auch Bürgermeister Erik Lierenfeld unterstrich in seiner Rede die wichtige Rolle der deutsch-französischen Freundschaft in Europa: „Wenn wir heute auf die vergangenen 60 Jahre zurückblicken, dann dürfen wir eine echte und innige Freundschaft zwischen zwei Ländern feststellen, die in dieser Form in Europa – und vielleicht sogar weltweit – einzigartig ist.“ Dabei betonte er die Wichtigkeit der Städtepartnerschaften. „Die deutsch-französische Freundschaft wäre nichts ohne die vielen engagierten Bürgerinnen und Bürger unserer Zivilgesellschaft, die dazu beigetragen haben, dass sich die deutsch-französischen Beziehungen in den vergangenen 60 Jahren so intensiv und vielfältig entwickelt haben“, sagte er und dankte dem Engagement der „Freunde von Saint-André Nievenheim“ und „Les Amis de Dormagen“.
Darüber hinaus lag Lierenfeld das Thema Schüleraustausch sehr am Herzen. Er regte an, diesen wiederzubeleben. „Mir ist es ein großes Anliegen, dass junge Menschen wieder in Gastfamilien den Alltag kennenlernen und nicht nur „Sightseeing“ machen. Der Schüleraustausch braucht wieder neuen Schwung.“ Im Anschluss an seine Rede zeichnete er Elisabeth Masse mit der Goldenen Münze der Stadt Dormagen aus.
Elisabeth Masse bedankte sich im Gegenzug für den herzlichen Empfang in Dormagen. Zudem hob auch sie in ihrer Ansprache das große Engagement all jener hervor, die sich stets für einen aktiven Austausch zwischen beiden Städten eingesetzt haben. „Eine Städtepartnerschaft ist eine Begegnung zwischen Menschen, zwischen zwei Städten, zwei Geschichten und zwei Kulturen. Sie hat vor allem und auch das Ziel, Freundschaftsbande zu knüpfen. Wir alle haben die Früchte der Zusammenarbeit in die Tat umgesetzt. Es sind Momente wie diese, in denen die Städtepartnerschaft fortbestehen, gepflegt werden und sich weiterentwickeln muss.“
Im Anschluss folgte eine weitere Ehrung. Detlef Schirmacher, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins, ernannte André Kestelyn zum Ehrenmitglied der „Freunde von Saint-André Nievenheim“.
Untermalt wurde der Abend mit Musik der Gruppe „Cherry on the cake“ und dem Chor „Rejoice“ sowie einem Auftritt der Tanzgarde „Rot-Weiß Stürzelberg“.
Im Rahmen des Besuchs in Dormagen besichtigte die Delegation aus St. André unter anderem den Stelenpfad in Zons und besuchte das Mittelalter-Spektakel „Sturm auf Zons“. Anschließend ging es zurück nach Nordfrankreich.