Im Oktober des vergangenen Jahres hat der Stadtrat die Einführung eines Bürgerbudgets beschlossen. Insgesamt 100.000 Euro stehen den Bürgerinnen und Bürgern in diesem Jahr zur Verfügung, um eigene Ideen zu verwirklichen. Gesucht werden ab sofort gemeinnützige Projekte, die möglichst vielen Menschen zugutekommen und Dormagen noch lebenswerter machen.
„Bei den Projekten kann es sich um kleinere Maßnahmen, aber auch durchaus auch umfangreichere Aktionen handeln“, erklärt Christoph Schade, Leiter des Büros für Bürgerschaftliches Engagement und Bürgerbeteiligung. Die Obergrenze der Förderung beträgt 50.000 Euro. Bedingung ist, dass die Maßnahme im Regelfall von den Initiatoren selbst geplant und umgesetzt wird. Im Gegenzug ist eine Vollfinanzierung der entstehenden finanziellen Aufwendungen möglich. „Entscheidend ist, dass die Projekte nachhaltig sind und sie keine einzelnen Gruppierungen begünstigen. Darüber hinaus dürfen sie für die Stadt keine erheblichen Folgekosten verursachen“, so Schade weiter. 20.000 Euro aus dem Bürgerbudget werden für Projekte von und mit Kindern und Jugendlichen bereitgestellt. Dazu werden insbesondere auch Schulen, Jugendeinrichtungen und Vereine mit Jugendabteilungen angesprochen. „Ich würde mich sehr freuen, wenn es durch das Bürgerbudget und die Beteiligung von ehrenamtlichen Initiativen und Vereinen gelingt, unsere Stadt an vielen einzelnen Stellen noch lebenswerter zu machen“, sagt Bürgermeister Erik Lierenfeld.
Bevor der Stadtrat im Herbst 2022 abschließend entscheidet, welche Projekte im Rahmen des Bürgerbudgets gefördert werden, erfolgt ein „Gemeinwohlcheck“ durch die Bürgerinnen und Bürger. Auf einer neuen Bürgerbeteiligungsplattform der Stadt Dormagen, die spätestens bis April im Internet freigeschaltet wird, können die Projekte eingereicht und präsentiert werden. Für Maßnahmen mit einem Kostenaufwand bis zu 3.000 Euro müssen mindestens 50 Unterstützerinnen und Unterstützer gewonnen werden, die sich nach persönlicher Registrierung für das Projekt aussprechen. Bei Maßnahmen bis zu 25.000 Euro sind es mindestens 250 Befürworterinnen und Befürworter. Bei Projekten, welche zwischen 25.000 Euro und 50.000 Euro kosten, werden mindestens 500 Unterstützerinnen und Unterstützer benötigt.
„Wenn die erforderliche Unterstützeranzahl erreicht wird, gilt der Gemeinwohlcheck als erfolgreich abgeschlossen. Anschließend werden wir uns mit den Initiatoren in Verbindung setzen, um die geplante Umsetzung abzusprechen. Dabei geht es auch um wichtige Details wie etwa die Einhaltung von Sicherheitsauflagen im öffentlichen Raum“, sagt Schade. Der Beginn der Umsetzungen der erfolgreich eingereichten Projekte ist für das Jahr 2023 vorgesehen.