Bürgermeister dankt den zahlreichen Helfenden

Die Hilfsbereitschaft in Dormagen ist enorm groß. Sowohl seit Beginn der Flüchtlingskrise, der Pandemie als auch nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben innerhalb kürzester Zeit viele Dormagenerinnen und Dormagener ihre Unterstützung angeboten. Ihren Einsatz würdigten Bürgermeister Erik Lierenfeld sowie die beiden Mitveranstalter Jobst Wierich für den Chempark Dormagen und Bernd Gellrich für die Diakonie im Rhein-Kreis Neuss am vergangenen Sonntag, 29. August, im Rahmen eines Dankeschön-Empfangs. Stellvertretend für die vielen Helferinnen und Helfer empfingen sie 150 Engagierte in der Theaterscheune des Kulturhofs Knechtsteden. Doch zunächst legten die Anwesenden zum Gedenken der Opfer eine Schweigeminute ein.

„Die zahlreichen Helferinnen und Helfer haben in den vergangenen Wochen und Monaten Unvorstellbares geleistet“, sagte Lierenfeld. „Manch einer mag dies als selbstverständlich empfinden. Aber das ist es nicht. Daher bin ich fest davon überzeugt: Es ist richtig, ihnen zu danken, getreu dem alten Motto: Denken und Danken – das eine ergibt sich aus dem anderen.“

Mehr als 170 Freiwillige sind bislang allein über die städtische Initiative in die Flutkatastrophengebiete gefahren, um bei verschiedenen Hilfsaktionen zu unterstützen. Viele von ihnen gleich mehrmals. Sie haben Häuser entschlammt, Eimerketten gebildet, nasses Gerümpel weggeräumt und Putz abgestemmt. Organsiert wurden die mittlerweile zwölf Fahrten mit Unterstützung der Stadt von einem Team um Martin Voigt, in dem sich viele Ehrenamtler engagieren. Zudem haben zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Organisationen Spenden geleistet und Güter in die betroffenen Regionen gebracht. Der Lions Club sammelte 10.000 Euro als Spenden für die Flutopfer, der Chempark unterstützt die städtisch organisierten Hilfsarbeiten mit weiteren 5.000 Euro.

Doch nicht nur die Unterstützung nach der Flutkatastrophe ist enorm. Auch die zahlreichen Helferinnen und Helfer die während der Pandemie sich unermüdlich eingesetzt haben und es heute noch machen. Sie haben unter anderem Seniorinnen und Senioren ins Impfzentrum gefahren, Einkaufsdienste übernommen und in den Testzentren geholfen. Große Unterstützung lieferten dabei das Team des Walddorfbusses aus Straberg, die Helfenden Hände, die Arbeiterwohlfahrt, die Reservistenkameradschaft und die Dormagener Feuerwehr.

In den vergangenen Wochen hat die Stadt Dormagen deshalb dazu aufgerufen, das Bürgerinnen und Bürger Personen vorschlagen, die sich in der Corona-Krise persönlich als Heldinnen und Helden hervorgetan haben. Zahlreiche Vorschläge sind bereits eingegangen. Zum einen ist eine Delhovenerin vorgeschlagen worden, die kurzerhand die Kinderbetreuung der Nachbarstochter über Monate übernommen hat. Auch wurden ein Praxisteam – stellvertretend für alle Dormagener Arztpraxen –, die Messdiener von St. Katharina in Hackenbroich und die Stadtlesefee Maria Krücken nominiert. Als jüngster Corona-Held ist ein Neunjähriger aus Nievenheim vorgeschlagen worden. Seinen Eltern hatte er gesagt, er würde gerne Obdachlosen helfen und mit seinem Bollerwagen losziehen, um heißen Kakao, Tee, Brötchen und Masken zu verteilen. Gesagt, getan. Zusammen mit seinen Eltern und einer Tante ist er dann losgezogen. 

„Jede helfende Person hat es verdient, als Heldin oder Held bezeichnet zu werden“, sagte Bürgermeister Lierenfeld und dankte zudem Vertreterinnen und Vertreter der Feuerwehr, der Seniorenheime, der Hilfsorganisationen und des Praxisnetzes Dormagen. „Ich bin davon überzeugt, dass uns diese Corona-Krise, aber auch die Fluthilfe als Stadtgesellschaft weiter wachsen lässt. Denn uns alle kann es treffen – jeden Einzelnen. Corona unterscheidet nicht und das Hochwasser spült allen Besitz in Minuten fort. Was dann zählt, und dies ist das Einzige was zählt, ist eine helfende Hand. Wir in Dormagen haben das verinnerlicht. Ich bedanke mich bei jeder privaten Initiative, die tätig wird – mitunter ohne, dass wir das mitbekommen.“

Für den musikalischen Rahmen sorgte der Kölner Musiker Björn Heuser. Er sang stillere Stücke als gewöhnlich und ermunterte die Gäste, mit ihm gemeinsam seine selbstkomponierte Dormagen-Hymne zu singen – als Lichtblick für bessere Zeiten und für den Zusammenhalt.