Das Goldene Buch der Stadt Dormagen ist um einen Eintrag reicher. Am Montagabend, 17. April, hat sich der Bürgermeister aus Chipata, George Mwanza, ins Goldene Buch eingetragen. Seit Sonntag ist er als Teil einer achtköpfigen Delegation aus Sambia zu Gast in Dormagen, um sich über zahlreiche Themen wie die Abfallentsorgung, die medizinische Versorgung, die Solartechnik und Klimaschutzinitiativen sowie die Unterbringung von Flüchtlingen zu informieren.
„Der heutige Tag ist etwas Besonderes für unsere Stadt. Denn es ist das erste Mal, dass eine deutsche Stadt eine sambische Partnerstadt offiziell zu einem mehrtägigen Austausch in Empfang nimmt. Wir freuen uns sehr, unsere Gäste aus Chipata bei uns in Dormagen zu begrüßen und blicken mit großer Vorfreude auf die nächsten Tage. Wir wollen den afrikanischen Kolleginnen und Kollegen möglichst viel von unserer Stadt und unserem Gesellschaftssystem zeigen“, sagt Bürgermeister Erik Lierenfeld.
Sein Pendant George Mwanza bedankte sich für den freundlichen Empfang in Dormagen: „Der Eintrag ins Goldene Buch ist für uns eine große Ehre. Wir sind sehr neugierig und freuen uns auf das, was uns in den kommenden Tagen erwartet. Vielen Dank dafür, dass wir hier sein dürfen und so freundlich empfangen wurden. Für unsere Stadt ist das eine große Chance“, so Chipatas Stadtoberhaupt.
Bereits am Vormittag hatten sich Vertreterinnen und Vertreter beider Städte im Ratssaal zu einem mehrstündigen Austausch getroffen. Dabei betonten sowohl Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld als auch sein afrikanischer Amtskollege George Mwanza, wie wichtig die neue Partnerschaft für beide Städte sei. „Die Welt ist so eng zusammengerückt wie niemals zuvor. Die Auswirkungen des Klimawandels betreffen uns alle. Daher ist es unsere Aufgabe, gemeinsam Lösungen für die Probleme unserer Zeit zu finden“, betonte George Mwanza in seiner Begrüßungsrede. Erik Lierenfeld bekräftigte, wie wertvoll der Austausch für beide Seiten sei. „Wir können unheimlich viel voneinander lernen. Gerade in Hinblick auf den Umgang mit dem Klimawandel ist uns Chipata ein gutes Stück voraus. Diese Expertise wollen wir nutzen.“ Für eine kleine Überraschung sorgte Adnan Karabegovic, Chief Information Officer bei Arlanxeo, der Bürgermeister George Mwanza symbolisch 50 Laptops überreichte. Die Geräte sollen in der Verwaltung von Chipata zum Einsatz kommen, in der bislang nur sehr wenige Mitarbeitende mit einem Computer arbeiten können.
Am Nachmittag gab es für die Delegationsmitglieder zudem noch eine kurze Führung durch das römische Welterbe in Dormagen, die der städtische Denkmalschutzbeauftragte Harald Schlimgen leitete. Einige Schülerinnen und Schüler der Rachel-Carson-Schule hatten die Ausführungen simultan ins Englische übersetzt.
Noch bis zum kommenden Montag, 24. April, ist die afrikanische Delegation in Dormagen. Neben Workshops und Gesprächsrunden zu den Schwerpunktthemen Mobilität, Müllentsorgung und Klimaschutz stehen mehrere Exkursionen auf dem Programm. So wird sich die Delegation unter anderem das Rheinland Klinikum anschauen und den Braunkohletagebau in Garzweiler besuchen. Zudem sind Besuche der Städte Köln und Düsseldorf geplant. Die Städtepartnerschaft zwischen Dormagen und Chipata wird gefördert von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global mit Mitteln des Bundesentwicklungsministeriums.