Notfalls wird rund um die Uhr gearbeitet: Die Stadt Dormagen hat vor zwei Wochen einen Corona-Krisenstab eingerichtet. Einmal täglich werden dort alle Informationen zusammengetragen – auch am Wochenende. Noch immer steigt die Kurve der Neuinfektionen an, wie hoch die Dunkelziffer ist, weiß niemand. „Deshalb ist es so wichtig, für einen schnellen und umfassenden Informationsfluss zu sorgen – nach innen und nach außen“, sagt Bürgermeister Erik Lierenfeld, der den Krisenstab leitet.
Das Ziel ist klar: Die Stadt versucht sich bestmöglich auf die dynamischen Entwicklungen der Coronakrise vorzubereiten. Dabei versuchen die Mitglieder des Gremiums genau wie alle anderen, auf unmittelbaren persönlichen Kontakt zu verzichten: „Viele schalten sich in der täglichen Lagebesprechung per Videotelefonie zu“, erklärt der Bürgermeister. Die Sitzungen finden im Ratssaal statt. „So ist sichergestellt, dass diejenigen, die persönlich anwesend sind, den erforderlichen Abstand einhalten können“, so Lierenfeld weiter.
Die Mitglieder im Stab kommen praktisch aus fast allen Bereichen der Verwaltung. „Weil die Folgen von Corona alle Lebensbereiche betreffen, ist das nur folgerichtig“, sagt Lierenfeld. Mit dabei sind neben dem Ersten Beigeordneten Robert Krumbein auch Vertreter des Referats Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, der Fachbereichsleiter des Bereichs Sicherheit und Ordnung sowie Vertreter von Feuerwehr und Polizei. Den Draht zum Kreis und Nachbarkommunen hält der Bürgermeister über regelmäßige Schalten mit seinen Amtskollegen und dem Landrat. „Auch dieser Austausch ist immens wichtig, denn gerade bei Beginn des Ausbruchs mussten wir viele Entscheidungen schnell vor Ort treffen“, erläutert Bürgermeister Lierenfeld.
Zudem werden alle Stadtratsmitglieder täglich über die aktuelle Situation informiert. „Mir ist es wichtig, unser Handeln für die Fraktionen transparent zu gestalten. Die politische Gremienarbeit kann derzeit nicht in der gewohnten Form stattfinden. Umso wichtiger ist es, dass wir den Stadtrat umfassend auf andere Weise – nämlich digital – einbinden“, sagt Bürgermeister Lierenfeld.
Bei speziellen Themen können weitere Personen nach Bedarf zur täglichen Lagebesprechung hinzugezogen werden. Zum Beispiel Vertreter der Stadtbus GmbH, wenn es um Fragen rund um den ÖPNV geht. „Oder Vertreter unserer städtischen Bürger-Hotline oder dem Außendienst des Ordnungsamtes, die immer wieder Input geben, welche Fragen bei ihnen auflaufen und wo aus Sicht der Menschen Handlungsbedarf besteht“, sagt Erik Lierenfeld.