Coronavirus: Was die Maßnahmen zum Infektionsschutz konkret bedeuten

Die Straßen werden leerer, die Büros auch: Das Coronavirus hat unseren Alltag bereits spürbar verändert. In Dormagen gibt es inzwischen zwei bestätigte Infektionsfälle. „Die schnelle Verbreitung macht vielen Mitbürgerinnen und Mitbürgern Angst. Deshalb möchten wir als Stadt weiterhin klar, fundiert und transparent informieren“, sagt Bürgermeister Erik Lierenfeld.
Gerade mit Blick auf die von der Landesregierung angeordneten Maßnahmen zur Begrenzung der Corona-Pandemie gibt es zahlreiche Fragen – insbesondere von Geschäftsinhabern und Gastronomen. „Diese Situation hat es noch nie gegeben. Deshalb gibt es dafür auch kein Handbuch. Wir versuchen aber, die Maßnahmen bestmöglich zu erklären – und bitten um Verständnis, wenn nicht immer alles sofort klar ist“, wirbt Lierenfeld für Verständnis.
Die klare Zielrichtung aller im Kampf gegen das Coronavirus getroffenen Maßnahmen ist es, persönliche Kontakte auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. „Im Zweifel legt die Stadt Dormagen Regelungen daher streng aus“, erklärt der Bürgermeister.


Einzelhandel nur zur Sicherung der Grundversorgung
Verkaufsstellen des Einzelhandels schließen, es sei denn, es handelt sich um Einzelhandel für Lebensmittel, Wochenmärkte, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Tankstellen, Banken und Sparkassen, Poststellen, Frisöre, Reinigungen, Waschsalons, Zeitungshandel, Bau, Gartenbau- und Tierbedarfsmärkte und Großhandelsbetriebe. Auch Dienstleister und Handwerker können ihrer Tätigkeit weiter nachgehen.
Das bedeutet, dass zum Beispiel alle Oberbekleidungsgeschäfte, Schmuck- und Uhrengeschäfte und Blumengeschäfte geschlossen haben. Unter Dienstleistungen fallen Angebote, die zur Sicherstellung der Grundversorgung der Bevölkerung dienen. Das sind vor allem Dienstleistungen des täglichen Bedarfs, die ohne das Zusammenkommen großer Gruppen erbracht werden können. Dazu zählen insbesondere die Tätigkeiten der freien Berufe wie Rechtsanwälte, Steuerberater, Architekten und Ingenieure. Auch Autowerkstätten sowie der Autohandel fallen unter den Begriff der Dienstleister. Fahrschulen hingegen sind ab sofort zu schließen.


Cafés schließen
Unter Cafés sind auch Eiscafés und Eisdielen – einschließlich des Thekenverkaufs –  zu verstehen. Bei der Abgrenzung zu Restaurants kommt es darauf an, wo der Schwerpunkt des Angebots liegt. Geöffnet bleiben einzig Speiselokale, bei denen der Angebotsschwerpunkt auf der Zubereitung von Mahlzeiten liegt. Das Verweilen in Restaurants ist möglichst zu unterlassen. „Die Menschen sollen dort ihr Essen zu sich nehmen –  aber nicht dort statt im Café nebenan sitzen und ihren Kaffee trinken. Das wäre schlicht widersinnig“, so Lierenfeld.
Der Bürgermeister betonte abermals, dass es jetzt an jedem Einzelnen sei, verantwortlich zu handeln: „Wer jetzt noch ohne triftigen Grund unter Menschen ist, schadet allen. Deshalb rufe ich dazu auf, auch private Feiern jetzt konsequent abzusagen.“


Hilfen für die Wirtschaft
Die Coronakrise stellt die Dormagener Wirtschaft vor große Probleme. „Als Stadt werden wir daher in Anlehnung an das von der Bundesregierung bereits beschlossene Maßnahmenpaket ebenfalls schnell und unbürokratisch Hilfe anbieten, um schwierige finanzielle Situationen bewältigen zu können“, sagt Lierenfeld.
Nicht zuletzt zum Schutz der Dormagener Arbeitsplätze werden Anträge auf Herabsetzung von Gewerbesteuervorauszahlungen ab sofort bevorzugt bearbeitet und bewilligt. Stundungsanträgen wird großzügig, für vier Monate zunächst zinslos, entsprochen. Sollten im Einzelfall seitens der Stadt Bedenken bestehen, einem Antrag zu entsprechen, wird die Verwaltung auf die Antragsteller zugehen. Verspätungszuschläge werden vorerst nicht mehr festgesetzt. „Da wir mit einer Vielzahl von Anträgen rechnen, bitte ich von Anfragen abzusehen. Die Kolleginnen und Kollegen werden mit Hochdruck arbeiten und den Antragstellern dann antworten.“