Denkmaltag: Viele historische Bauwerke sind am 12. September zu besichtigen

Zu Besichtigungen der besonderen Art lädt am Sonntag, 12. September, der bundesweite „Tag des offenen Denkmals“ ein. Auch in Dormagen sind an diesem Tag viele historische Bauwerke kostenfrei zu besuchen. Ob in der mittelalterlichen Zollfeste Zons, auf dem jüdischen Heide-Friedhof, Kloster im Knechtsteden oder im „Römerkeller“ an St. Michael – überall stehen engagierte Helferinnen und Helfer bereit, um die Gäste durch die Vergangenheit zu führen.

„Mit der Anerkennung des Römerkastells Durnomagus als Bestandteil des neuen Welterbes „Niedergermanischer Limes“ ist die Bedeutung des Denkmalschutzes bei uns noch weiter gestiegen. Wir sind stolz darauf, in einer Stadt zu leben, die über so herausragende historische Sehenswürdigkeiten verfügt“, sagt Bürgermeister Erik Lierenfeld.

Eröffnet wird der Denkmaltag um 11 Uhr vor der ältesten Pfarrkirche im Kreisgebiet: Im katholischen Gotteshaus St. Odilia in Gohr, das malerisch oberhalb der Kante zur Niederrheinterrasse thront, steht der ehrenamtliche Denkmalpfleger Manfred Stefer den Gästen mit seinem umfangreichen Wissen zur Verfügung. Zu besichtigen ist die romanische Kirche von 11 bis 16 Uhr. Um 11 und um 14 Uhr bietet Stefer Führungen in und um das Gotteshaus an.

An die Zeiten, als in Dormagen noch das „nördlichste Kölsch“ hergestellt wurde, erinnern die beiden Brauerei-Experten Michael Berger und Marc Chudaska. Sie haben die Geschichte der ehemaligen Aktienbrauerei am Höhenberg erforscht und können den Gästen dazu viele spannende Details berichten. Die Führungen starten um 14 und um 16 Uhr. Aus Sicherheitsgründen sind die noch vorhandenen Brauerei-Gebäude – darunter das ehemalige Kontor und Wohnhaus des ersten Brauerei-Direktors Gerhard Becker – nur von außen zu besichtigen.

Im Rahmen des Jubiläumsjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ist der jüdische Friedhof in Zons von 13.30 bis 15 Uhr mit Unterstützung durch den Partnerschaftsverein Dormagen-Kiryat Ono geöffnet. Der Friedhof stammt aus dem 17. Jahrhundert. Dort befinden sich noch 24 Grabsteine, die an das jüdische Leben in Zons mitsamt der dortigen Synagoge erinnern. Der Zugang zu dem am Waldrand gelegenen Friedhof befindet sich an der Wilhelm-Busch-Straße vor dem Sportzentrum. Männliche Gäste werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen. Vor dem jüdischen Friedhof wird zudem Klezmer-Musik erklingen.

In der größten mittelalterlichen Abteianlage des Erzbistums Köln steht der Spiritanerpater Emeka Nzeadibe um 13 und 15 Uhr bereit, um Interessierte durch die romanische Basilika und die umliegenden Anlagen von Kloster Knechtsteden zu führen.

Der Geschichtsverein Dormagen lädt von 10 bis 14 Uhr in den „Römerkeller“ an St. Michael als Bestandteil des neuen Welterbes in der Innenstadt ein. Dort gibt es auch ein Buch über die Römer im gesamten heutigen Stadtgebiet zu erwerben, das pünktlich vor dem Denkmaltag erscheinen wird.

Traditionell ein Magnet für diese Veranstaltung ist die Altstadt von Zons mit ihren mittelalterlichen Türmen und Wehranlagen. Der Heimat- und Verkehrsverein öffnet hier von 13 bis 17 Uhr die Mühle. In und vor der Mühle werden begleitende Informationen anlässlich des zeitgleich stattfindenden Deutschen Mühlentags angeboten. Die Rheintorkapelle ist mit Unterstützung durch die Kultur- und Heimatfreunde von 13 bis 17 Uhr zu besichtigen.

Das Archiv im Rhein-Kreis Neuss bietet von 12 bis 16 Uhr stündliche Führungen durch die ehemalige Landesburg Friedestrom in Zons an. Auch den Wehrgang können die Gäste dabei erklimmen. Das Kreismuseum lädt außerdem um 15 Uhr zu einer Führung durch die Ausstellung „Glanz im Fluss der Zeit – ländlicher Schmuck und Tracht“ ein.

Im Zonser Luftschutzbunker am ehemaligen Feldtor suchten in den Jahren 1944 und 1945 bis zu 200 Menschen Schutz vor Bombenangriffen und Granatenhagel. Der Verein Luftschutzanlagen Kreis Neuss ermöglicht hier von 13 bis 16 Uhr stündliche Führungen. Von 12 bis 17 Uhr ist zudem die Touristinfo in ihrem ebenfalls denkmalgeschützten Gebäude an der Schloßstraße geöffnet. 

Im Rahmen der Corona-Schutzverordnung gilt für alle Besucherinnen und Besucher am Denkmaltag, dass der Zugang zu Innenräumen nur für getestete, geimpfte oder genesene Personen (Zertifikat nötig) möglich ist. Außerdem muss in Innenräumen eine medizinische Maske getragen werden. Im Außenbereich ist auf das Einhalten von Mindestabständen zu achten.

„Allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern am Denkmaltag gilt ein großes Dankeschön dafür, dass sie die Besichtigungen und Führungen unentgeltlich ermöglichen“, sagt der städtische Denkmalschutzbeauftragte Harald Schlimgen.

Nähere Angaben zum Programm gibt es im Internet unter www.dormagen.de. sowie in den Info-Flyern, die von den beteiligten Partnern ausgelegt werden.