Die landesweite Initiative „kinderstark - NRW schafft Chancen" zielt darauf ab, allen Kindern unabhängig von ihrer sozialen Herkunft und vom Geldbeutel ihrer Eltern gleiche Chancen auf ein gutes Aufwachsen, auf Bildung und auf gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Mit der Entwicklung des so genannten Dormagener Modells gilt die Stadt Dormagen bereits seit geraumer Zeit als Vorreiter im Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe.
Um sich vor Ort praktische Eindrücke von der erfolgreichen Arbeit in Dormagen zu überzeugen, war am Mittwoch, 4. Mai, eine Delegation aus dem österreichischen Bundesland Vorarlberg zu Besuch in Dormagen. Darunter befanden sich neben der Landesrätin der Vorarlberger Landesregierung, Katharina Wiesflecker, 32 Verwaltungsfachleute, Bürgermeister und Fachkräfte aus der Präventionsarbeit. Gemeinsam mit Mitarbeitern des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration NRW, Bürgermeister Erik Lierenfeld und Verwaltungskräften der Stadt tauschten sie sich über das Dormagener Modell aus. Bereits 2017 hatte eine Delegation aus Vorarlberg die Stadt Dormagen besucht.
Lierenfeld berichtete in einem Vortrag über die Umsetzung und Weiterentwicklung des vor 18 Jahren vom damaligen Bürgermeister Heinz Hilgers eingeführten Modells. „Unser Ziel war es, auch die unentschlossenen Bürgermeister aus Österreich von der Sinnhaftigkeit des Konzeptes zu überzeugen, da ich mir sicher bin, dass das Modell nicht nur in Nordrhein-Westfalen erfolgreich sein kann“, so der Bürgermeister. Das Dormagener Modell ist ein ganzheitliches Präventionsprogramm für einen verbesserten Kinderschutz und zur Bekämpfung von Kinderarmut. Ausgangspunkt der Überlegungen war es, Instrumente zu entwickeln, die mögliche gefährdende oder vernachlässigende Situationen für Kinder präventiv verhindern.
Im Anschluss stand zudem noch ein gemeinsamer Besuch des Kinderparlamentes in der Kulturhalle auf der Tagesordnung, bevor die Delegation weiterreiste. „Der Austausch war auch für unsere Arbeit sehr fruchtbar, denn auch wir konnten einiges von den österreichischen Kolleginnen und Kollegen lernen“, zieht Martina Hermann-Biert, Fachbereichsleiterin Kinder, Jugend, Familie, Schule und Soziales, ein positives Resümee.