Vor rund 25 Jahren schlossen sich die Tore der ehemaligen Zuckerfabrik. Nach vielen Jahren der Ungewissheit sieht es wohl nun so aus, dass das etwa 12,4 Hektar große Areal rund um das ehemalige Zuckerfabrikgelände reaktiviert und neu entwickelt werden kann. Neben der mit dem Grundstückseigentümer getroffenenen Absichtserklärung liegen nunmehr auch die planerischen Voraussetzungen vor. Mit der angestrebten städtebaulichen Neuordnung wird ein optimales Bindeglied zwischen dem südlich angrenzenden Chempark und der Innenstadt geschaffen und einer jahrelangen innenstadtnahen großen Brachfläche eine neue Nutzung gegeben.
Angedacht ist im östlichen Bereich des Areals an der Kölner Straße ein Nahversorgungszentrum anzusiedeln, das auf den oberen Etagen durch die Nutzung von hochwertigen Büroräumen flankiert wird. Die Stadt Dormagen beabsichtigt, diese Flächen für das neue Technische Rathaus zu nutzen. Das bisher genutzte Gebäude an der Mathias-Giesen-Straße soll der Gewerbeflächenentwicklung zugeführt werden. Der Baubetriebshof soll vor Ort bestehen bleiben. Für die restliche Fläche des Zuckerfabrikgeländes wird die Entwicklung eines modernen Büro- und Dienstleistungsstandorts angestrebt. Bei der Umsetzung dieser Zielsetzung soll der Gedanke eines „Smart Industrial City Campus“ die Grundlage bilden. Hierzu ist angedacht, einen hochwertigen Platz zu schaffen, der durch ein Gebäudeensemble umschlossen wird. Das Plan-gebiet selbst soll durch Grünachsen mit Fuß- und Radwegen vernetzt werden. Im Hinblick auf eine zukunftsorientierte, nachhaltige und integrierte Stadtentwicklung sollen in dem Quartier innovative Informations- und Kommunikationsunternehmen angesiedelt werden. Des Weiteren gibt es Bestrebungen, ein 5-G-Testfeld im südlichen Anschluss an das Gelände zu schaffen, um nicht zuletzt auch eine beliebte Adresse für Start-ups zu bilden. Im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes sind technische Anforderungen wie Dach- und Fassadenbegrünung oder ein Energiekonzept mit erneuerbaren Energien als gesetzt anzunehmen.
„Die erfolgreiche Entwicklung des ehemaligen Zuckerfabrikgeländes ist eines der wichtigsten Zukunftsprojekte der Dormagener Innenstadt. Aber auch die Schaffung eines modernen Büroquartiers bringt die Stadt als Wirtschaftsstandort auf ein neues Level“, sagt Bürgermeister Erik Lierenfeld.
„Die formulierten Ziele bedürfen einer grundlegenden Neukonzeption des alten Planungsrechts und müssen somit über die Neuaufstellung eines Bebauungsplanes planungsrechtlich gesichert werden. Der ent-sprechende Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes wurde kürzlich in den entsprechenden Gremien einstimmig gefasst“, erklärt Dr. Martin Brans, Technischer Beigeordneter der Stadt Dormagen. Im Rahmen des anstehenden Verfahrens werden die Bürger*innen der Stadt zur Beteiligung an der Entwicklung des Areals aufgefordert. „Mit solchen Beteiligungsformaten haben wir in der nahen Vergangenheit sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Beteiligung an dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) und Masterplan für die Innenstadt waren sehr positiv“, so Bürgermeister Lierenfeld.