Nach der notariellen Zustimmung hat die neue Dormagener Wohnraumgesellschaft zum 1. November 2021 nun auch offiziell ihre Arbeit aufgenommen. Unter dem Namen WORADO Wohnraumgesellschaft Dormagen mbH & Co. KG strebt die Gesellschaft unter der Geschäftsführung von Uwe Heidel an, jährlich rund 100 neue Wohnungen fertigzustellen. Die ersten Bauprojekte wurden kürzlich angestoßen.
„Mit der Gründung der WORADO haben wir nun das nötige Instrument an der Hand, die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt in unserer Stadt langfristig signifikant zu verbessern. Allein in Dormagen fehlen derzeit hunderte Wohnungen. Diese Lücke werden wir nicht von heute auf morgen schließen können. Aber wir haben ambitionierte Ziele und wollen erste Ergebnisse schnellstmöglich vorzeigen“, erklärt Bürgermeister Erik Lierenfeld.
Uwe Heidel betont, dass es in der kurzen Zeit bereits gelungen sei, fünf geeignete Grundstücke zu akquirieren: „An diesen Standorten haben wir schon mit den konkreten Planungen für den Wohnungsbau begonnen.“
Die geplanten Bauprojekte verteilen sich auf das Stadtgebiet. In Gohr an der Odilienstraße sollen zwei bis sechs Wohnungen entstehen. In Hackenbroich an der „Alten Schule“ ist ein Neubau mit insgesamt acht Wohneinheiten geplant, zudem zwei Einfamilienhäuser und ein Doppelhaus. Hinzu kommen ein Neubau (50-70 Wohnungen) in der Straße „Am Schwimmbad“ in Nievenheim inklusive einer sechszügigen Kindertagesstätte sowie im Bruegelweg in Horrem (22 Wohnungen mit Tiefgarage). Darüber hinaus wird ein Objekt an der Piwipper Straße in Rheinfeld saniert und modernisiert. Dort sollen vier neue Wohnungen entstehen. „Mein persönliches Ziel ist es, ab Ende des kommenden Jahres die ersten neuen Wohnungen fertigzustellen“, so der Geschäftsführer.
Grundsätzlich verfolgt die WORADO nicht das primäre Ziel, Rendite zu erzielen, sondern möglichst viel bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Ab 2023 soll die Gesellschaft einen positiven Cashflow aufweisen. Ist der Cashflow positiv, sind die Einnahmen höher als die Ausgaben. Ein positives Jahresergebnis ist ab 2025/26 im Wirtschaftsplan verschriftlicht.
Damit die WORADO auf dem Markt handlungsfähig ist, soll auch der Liquiditätsrahmen erhöht werden. Die Stadt stellt den Konzern-Töchtern Liquidität in einem festen Rahmen zur Verfügung. Die satzungsmäßige Obergrenze für alle städtischen Kredite, die zur Liquiditätssicherung in Anspruch genommen werden dürfen, beträgt derzeit 160 Millionen Euro für das Haushaltsjahr 2022 und soll auf 220 Millionen Euro erhöht werden. 40 Millionen Euro davon sollen zum Finanzierungsbedarf zusätzlich für die WORADO vorgesehen werden. Als Kredite zur Liquiditätssicherung (Kassenkredite) werden in der öffentlichen Haushaltswirtschaft aufgenommene Schulden zur Deckung eines kurzfristigen Bedarfs bezeichnet, um beispielsweise größere Bauprojekte vorfinanzieren zu können. Der Liquiditätsrahmen wird jedoch lediglich tageweise ausgenutzt.
Unterstützung erhält Heidel ab 1. Dezember von Baris Delibas, der als Immobiliensachverständiger und Immobilienkaufmann insbesondere für die Immobilienverwaltung und diverse Projekte zuständig sein wird. Der 39-Jährige macht derzeit eine Weiterbildung zum Real Estate Bachelor of Arts und soll perspektivisch auch in die Projektsteuerung einsteigen. „Ich freue mich sehr, dass ich mit Herrn Delibas früh eine kompetente Kraft hinzugewinnen konnte, die in Dormagen bekannt ist. Damit können wir als WORADO noch schlagkräftiger und schneller am Markt agieren“, freut sich Heidel auf die Zusammenarbeit.