Jugend musiziert: Zehn Dormagener Nachwuchstalente qualifizieren sich für Landeswettbewerb

Estelle Günther und Greta Hoffsümmer zupfen an ihren Saiten und es erklingt das „Divertimento Brasileiro“ von Joep Wanders. Es ist eins der vier Stücke, die die beiden Neunjährigen für den Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ einstudiert haben. Dort lieferten die beiden Dormagenerinnen als Gitarrenduo ihre Bestleistungen ab und erzielten mit 24 Punkten einen sehr guten 1. Preis. Damit sind sie zwei von 18 Mädchen und Jungen der Musikschule Dormagen, die an dem Wettbewerb teilgenommen haben. Und nicht nur das: Alle Dormagener Teilnehmenden erzielten hervorragende Ergebnisse: Jeder und jede von ihnen erreichte den 1. Preis. 

Zehn von ihnen gelang zudem der Sprung in die nächste Runde. Duy Anh Nguyen (gemeinsam mit Gaststudent Wentian Wang als Gitarrenduo), Annabelle Libertus, Emily Libertus, Julius Mertens und Peter Tischtau (Zupfensemble), Nihal Rapp (Gesang Pop), Amilia Mertens und Greta Wang (Duo: Klavier und Querflöte) sowie Leticia Braun und Maximilian Heuwinkel (Duo: Klavier und Querflöte) qualifizierten sich für den Landeswettbewerb vom 21. bis 25. März in Essen. Auch Estelle und Greta hätten sich mit ihrem Ergebnis qualifiziert. Allerdings dürfen am Landeswettbewerb nur Nachwuchstalente teilnehmen, die mindestens zehn Jahre alt sind. 

„Estelle und Greta haben seit Monaten viel geübt und beim Regionalwettbewerb ihren besten Auftritt als Duo hingelegt – noch besser als in den Proben“, freut sich ihr Gitarrenlehrer Daniel März. Seit vergangenen Sommer ließ sie der Koordinator für „Jugend musiziert“ die vier Stücke gemeinsam proben. „Am Anfang war es schwer, synchron zu spielen und auf die andere Gitarre zu hören“, sagt Greta, „aber es wurde schnell leichter.“ 

Die zwei Mädchen freundeten sich an und freuten sich auf den gemeinsamen Unterricht einmal pro Woche. Darüber hinaus übten beide täglich rund 30 Minuten jede für sich zu Hause. Seit rund 2,5 Jahren spielen beide nun Gitarre und haben in der Zeit viel gelernt. Daniel März erkannte ihr Talent und sprach sie vergangenes Jahr auf „Jugend musiziert“ an. Beide waren schnell begeistert und sagten zu. Mit Erfolg.

Während Greta zunächst Blockflöte lernte, bevor sie sich für die Gitarre entschied, wollte Estelle immer Gitarre spielen lernen. In ihrer Familie ging es stets musikalisch zu. „Mein Opa hat gerne auf seinem Akkordeon gespielt. Das fand ich so schön, weshalb ich auch ein Instrument spielen lernen wollte. Jetzt kann ich Opa etwas vorspielen. Und er freut sich immer darüber.“ Auch Greta liebt es, die Saiten des Musikinstruments zu zupfen. „Ich spiele gerne einfach drauf los, ganz ohne Noten“, sagt die Neunjährige. 

Wer Greta und Estelle spielen sehen möchte, hat am 13. Juni beim Jubiläumsfestival des Kulturhauses mit Spanischen Abend anlässlich des 50. Stadtjubiläums die Möglichkeit dazu. Darüber hinaus treten die beiden auch bei den „Zupf-Vorspielen“ der Musikschule Dormagen auf. 

„Wenn sie so fleißig weiterspielen und auch in den kommenden Jahren an ,Jugend musiziert‘ teilnehmen möchten, werden sie zukünftig sehr gute Chancen haben, ebenfalls am Landeswettbewerb teilnehmen zu dürfen“, sagt März.


Hintergrund:
„Jugend musiziert“ wurde erstmals 1963 veranstaltet und ist der größte Musikwettbewerb weltweit. Seit Beginn haben mehr als eine halbe Million Kinder und Jugendliche daran teilgenommen. Veranstaltet wird „Jugend musiziert“ vom Deutschen Musikrat, die Schirmherrschaft hat der Bundespräsident. Die kommunalen Musikschulen Neuss, Dormagen, Meerbusch und Rhein-Kreis-Neuss richten den Wettbewerb jährlich abwechselnd reihum aus. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert den Wettbewerb gemeinsam mit den Kommunen und den Sparkassen.