Jugend musiziert – zwölf Dormagener Nachwuchstalente nehmen trotz erschwerter Bedingungen teil

Im Rhein-Kreis Neuss wird in diesem Jahr der Wettbewerb „Jugend musiziert“ von der Musikschule der Stadt Neuss organisiert. An dem musikalischen Nachwuchswettbewerb nehmen auch zwölf Dormagener Musikschüler*innen teil. Allerdings findet der Wettbewerb nicht wie gewohnt statt. Wegen der Pandemie wird der Regionalwettbewerb per Video-Upload ausgetragen. Die Nachwuchsmusiker*innen müssen ihren Auftritt filmen und das Video bis zum 8. März einreichen. Wer dabei überzeugen kann, wird zum virtuellen Landeswettbewerb vom 12. bis 16. März eingeladen. Sollte auch diese Hürde gemeistert werden, geht es im Mai zum Bundeswettbewerb nach Bremen.

Die Musikschule Dormagen hat elf Schüler*innen gemeldet. Bei den Bläsern treten Merit Müller (Saxophon), Fabian Kempkes (Horn), Amilia Mertens (Fagott und Querflöte), Constantin Mertens (Trompete) sowie Luis Diego Perez-Kretschmer und Pauline Hesch (beide Querflöte) an. Zudem spielen die Geschwister Jinlin und Greta Wang vierhändig Klavier. Bei den Zupfinstrumenten nehmen Ahn Minh Le und Janus Eßer (beide Gitarre) teil. Im Duo treten zudem Leticia Braun (Klavier) und Streicherin Luna Ruoshi Su (Cello) an.

„Ich bin besonders stolz auf die zahlreichen Meldungen der Musikschule Dormagen in diesen besonderen Zeiten“, sagt Musikschulleiterin Eva Krause-Woletz. „Die Einstudierung hat teilweise schon vor den Sommerferien begonnen und war erschwert durch die überwiegend online durchgeführten Proben. Die jeweiligen Lehrenden konnten sich per Zoom zuschalten und so ihre Schülerinnen und Schüler begleiten und motivieren.“

Constantin Mertens (11) und seine Schwester Amilia (8) nehmen zum ersten Mal bei „Jugend musiziert“ teil. Amilia spielt seit mehr als zwei Jahren Querflöte und seit rund einem Jahr zusätzlich noch Fagott. Constantin hat die Trompete vor fünf Jahren für sich entdeckt. „Beim Instrumentenkarussell der Musikschule habe ich zum ersten Mal eine Trompete gespielt. Es war das erste Instrument, das vorgestellt wurde. Ich habe es ausprobiert und wusste sofort: Ich möchte Trompete spielen lernen“, erinnert sich der Elfjährige. „Ich mag den Klang einfach sehr gerne.“ Bei Amilia war es ähnlich. Sie hatte sich schon lange gewünscht, Querflöte zu spielen. Das Fagott lernte sie anschließend im Rahmen des Musikunterrichts in der Grundschule kennen. Obwohl Lehrerin und Mutter ihr davon abrieten, noch ein zweites Instrument gleichzeitig zu spielen, ließ sich die damals Siebenjährige nicht davon abbringen. „Der dunkle Ton fasziniert mich“, sagt sie.

Für den Regionalwettbewerb haben sich die beiden Geschwister viel vorgenommen. Jeden Tag üben sie rund 15 Minuten pro Instrument, um einen guten Auftritt hinzulegen. Amilia tritt gleich zweifach an. „Ich übe sehr viel und lerne dadurch noch mehr Noten kennen. Das macht mir unheimlich Spaß.“ Als Ziel für den Wettbewerb hat sie sich den zweiten Platz vorgenommen. Ihr Bruder will sich gar nicht so sehr auf eine Platzierung festlegen. „Ich möchte gerne schwerere Stücke spielen und Neues kennenlernen, um mich immer weiter zu verbessern“, sagt Constantin.

Der Unterricht findet seit Monaten ausschließlich online statt. Dies ist nicht ganz einfach für Schüler*innen und Lehrer*innen, aber die Teilnehmenden haben sich daran gewöhnt. „Wir sind froh, dass der Online-Unterricht so gut angenommen wird“, sagt Eva Krause-Woletz. „Die Schülerinnen und Schüler machen sehr gut mit.“ Dies kann auch Musikschullehrer Emanuel Dähn bestätigen, der Constantin seit knapp vier Jahren unterrichtet. Er ist sehr zufrieden mit seinem Schüler. „Constantin ist ein begabter Musiker“, sagt Dähn, der selbst seit 30 Jahren Trompete spielt. Zudem betont er, dass „Constantin – ebenso wie seine Schwester und die übrigen Dormagener Wettbewerbsteilnehmer – hart an sich arbeiten. Sie sind alle sehr engagiert und motiviert.“

Noch knapp zwei Wochen haben die elf Musikschüler*innen Zeit, um ihren Auftritt zu filmen. „Ich wünsche allen Teilnehmenden viel Glück und Spaß bei der Erstellung der Videos“, sagt Eva Krause-Woletz.