Auf das älteste erhaltene Wegekreuz im Stadtgebiet weist eine neue Infotafel im Rahmen der Aktion „Dormagener Heimatblickpunkte“ hin. An der Hagelkreuzstraße westlich von Zons steht das Hagelkreuz, das wahrscheinlich bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundert errichtet wurde. Ursprünglich erhob sich das Steinkreuz aus Trachyt direkt am Eingang der Zonser Altstadt. 1861 wich es dort einem anderen Kreuz und wurde an seinen heutigen Standort versetzt.
Hagelkreuze – auch Wetterkreuze genannt – dienten als Orte des Gebets. Insbesondere bei Bitt- und Bußprozessionen erflehten die Menschen hier Schutz vor Unwettern und den damit verbundenen Ernteausfällen. Solche Unwetter stellten eine große Bedrohung für die landwirtschaftlich geprägte Bevölkerung dar.
Das denkmalgeschützte Kreuz ist stilistisch ein Beispiel für die Rückbesinnung auf spätgotische Stilelemente. Auffällige Eisenmontierungen, von denen leider nur noch Reste erhalten sind, schmückten einst die Kreuzarme. Besonders bemerkenswert ist der Christus-Korpus auf beiden Seiten des Kreuzes. Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Kreuz speziell für seinen ursprünglichen Standort geschaffen wurde – sichtbar sowohl für Leute, die die Stadt Zons betraten, als auch jene, die sie verließen.
Die Heimatblickpunkttafel wurde von der Unteren Denkmalbehörde mit Unterstützung durch mehrere Partner errichtet. Um die historischen Recherchen kümmerten sich Dr. Thomas Schwabach und Dr. Marion Roehmer. Eine Pflegepatenschaft übernahm der Förderverein Denkmalschutz Stadt Zons. Gespendet wurde die Stele von der Firma Nauheim Sicherheitsdienst.