In den vergangenen Tagen ist eine Delegation aus der israelischen Partnerstadt Kiryat Ono zu Besuch in Dormagen gewesen. Im Rahmen des Besuchs wurden die Feierlichkeiten zur 25-jährigen Städtepartnerschaft nachgeholt, der Partnerschaftsvertrag aufgefrischt und die Einweihung des Kiryat-Ono-Platzes zwischen dem Neuen Rathaus und der Rathaus-Galerie zelebriert. Darüber hinaus nahmen die israelischen Gäste gemeinsam mit vielen Dormagenerinnen und Dormagenern an der Gedenkfeier anlässlich der Reichspogromnacht teil und gedachten der damaligen Opfer. Bürgermeister Erik Lierenfeld und Kiryat Onos Bürgermeister Israel Gal beteuerten am und auf dem jüdischen Friedhof an der Krefelder Straße die Wichtigkeit der deutsch-israelischen Freundschaft.
„Wir sollten uns der Kostbarkeit dieses Moments bewusst sein, den wir 84 Jahre nach dem Angriff auf jüdisches Leben in Deutschland gemeinsam erleben dürfen: Des Verbrechens bewusst, doch ohne Hass und im Vertrauen auf unsere gemeinsamen Werte und unsere langjährige, tiefe Freundschaft“, sagte Bürgermeister Erik Lierenfeld und ergänzt: „Damals wie heute ist es unsere Pflicht, als Demokraten und Mitglieder einer Gesellschaft „Nein!“ zu sagen! „Stopp“ zu sagen und uns – wenn es sein muss, auch schützend vor unsere Mitschwestern und Mitbrüder zu stellen. Diskriminierung und Hass dürfen in unserer Gesellschaft keinen Boden mehr finden! Wehret den Anfängen!“
Dies betonte auch Israel Gal: „Damit sich die Ereignisse der Reichspogromnacht nicht mehr wiederholen, dürfen wir nicht aufhören, immer wieder daran zu erinnern. Zudem sollten wir uns vor Augen halten, dass Demokratie das einzige Werkzeug ist, das uns alle schützen kann.“ Gal hielt seine Rede auf Hebräisch, sie wurde von einem Dolmetscher übersetzt.
„Es ist schön, auf unserem jüdischen Friedhof wieder Hebräisch zu hören. Das hat mich sehr bewegt“, sagte Lierenfeld. „Ebenso wie die drei unheimlich tiefgründigen Beiträge von Schülerinnen und Schülern des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums, des Leibniz-Gymnasiums und der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule. Es war eine sehr würdevolle Feier.“
Ebenfalls sehr berührend war die musikalische Begleitung durch den Zonser Musiker Peter Pick. Mit Tommy Engels „Hadder nit jesin“ ließ er die Gedenkfeier ausklingen und regte so erneut zum Nachdenken an.
Die Zeremonie wurde vom städtischen Kulturbüro in Zusammenarbeit mit dem Partnerschaftsverein Dormagen-Kiryat Ono ausgerichtet. Die Reden und Beiträge finden Sie hier:
Rede von Bürgermeister Erik Lierenfeld