83 Jahre ist es am 9. November her, als die Nationalsozialisten im Rahmen der Reichspogromnacht jüdische Synagogen, Schaufenster und Wohnhäuser in ganz Deutschland anzündeten und demolierten. Den Opfern dieser Anschläge ist die rund 30-minütige Gedenkfeier gewidmet, die das städtische Kulturbüro in Zusammenarbeit mit dem Partnerschaftsverein Dormagen-Kiryat Ono und heimischen Schulen am Dienstag, 9. November, ausrichtet. Interessierte sind herzlich eingeladen, an der Gedenkfeier um 18 Uhr auf dem jüdischen Friedhof an der Krefelder Straße teilzunehmen.
Mit den Geschehnissen aus der Nazi-Zeit beschäftigen sich derzeit Schülerinnen und Schüler des Dormagener Bettina-von-Arnim-Gymnasiums, des Leibniz-Gymnasiums Hackenbroich und der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Nievenheim. Sie werden deutliche Worte gegen Rechtsextremismus sprechen. Für den musikalischen Part sorgt der Zonser Musiker Peter Pick mit einem Song von Tommy Engel. Die offizielle Ansprache hält Bürgermeister Erik Lierenfeld, Heidi Ruetz vom Partnerschaftsverein wird ein kurzes Gebet vortragen. Zusammen mit dem Vorsitzenden Uwe Schunder legen sie im Anschluss ein Blumengesteck auf dem Grab der Dormagener Familie Dahl nieder.
Die Familie Dahl gehörte zu den Betroffenen, als in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 auch in Dormagen die Fensterscheiben jüdischer Geschäfte und Häuser zersplitterten. Louis Dahl und seine Familie betrieben auf der Kölner Straße eine Metzgerei. Das Geschäft war für die damalige Zeit bereits modern mit Marmortheke und Kacheln ausgestattet. Es wurde von der SA und Dormagener Bürgern geplündert und zerstört. Danach musste die Familie Dahl es schließen. Zahlreiche in Dormagen noch lebenden Juden wurden in der Reichspogromnacht verhaftet.
Fragen beantwortet das städtische Kulturbüro telefonisch unter 02133 257 338.