Die Stadt Dormagen nimmt eine Förderung des Bundes in Anspruch, um stationäre raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) für Schulen und Kitas zu beschaffen. Mithilfe der Anlagen sollen der Schulunterricht und die Kinderbetreuung perspektivisch auch bei steigenden Corona-Infektionszahlen nach Möglichkeit in Präsenz aufrechterhalten werden.
„Gerade vor dem Hintergrund, dass sich Kinder unter zwölf Jahren noch nicht mit einer Impfung vor dem Virus schützen können, begrüße ich das Förderprogramm sehr“, sagt Kinder- und Jugenddezernent Robert Krumbein. „Auch wenn sie kein Allheilmittel sind und übrige Schutzmaßnahmen nicht obsolet machen, können die Luftfilteranlagen eine sinnvolle Ergänzung zu den bereits bestehenden Maßnahmen sein.“
Die Stadt hat insgesamt 191 RLT-Anlagen für 13 Schulen und neun Kitas beantragt. Wann die Anlagen installiert und eingesetzt werden können, steht aktuell noch nicht fest. Zunächst müssen an den vorgesehenen Standorten die baulichen und bautechnischen Voraussetzungen überprüft werden. Unter anderem muss gewährleistet sein, dass die Anlagen in die vorhandene Elektroinfrastruktur integriert werden können. Daher dämpft die Stadt die Erwartungen, dass alle Fördermittel abgerufen werden können. „Der sehr kurzfristige Umsetzungszeitraum, den das Förderprogramm vorgibt, in Kombination mit der derzeit extrem hohen Nachfrage nach Luftfilteranlagen und die knappe Verfügbarkeit der erforderlichen Planungsressourcen stellen eine besondere Herausforderung im Beschaffungsprozess dar“, sagt Krumbein.
Priorisiert sollen zunächst die Kitas mit besonders kleinen Gruppenräumen mit Anlagen ausgestattet werden sowie Schulen mit vielen größeren Klassen. „Auch Grundschulen mit Klassenräumen in Obergeschossen, in denen die Fenster aus Sicherheitsgründen nicht vollständig geöffnet werden können, sollen als Erstes zum Zug kommen“, erklärt Krumbein. Die Gesamtkosten lägen bei etwa 7,9 Millionen Euro, wovon rund sechs Millionen Euro vom Bund übernommen werden würden. 19 der insgesamt 22 Anträge sind bereits bewilligt.
Neben den beantragten festinstallierten stationären RLT-Anlagen hat die Stadt zusätzlich 50 mobile Luftreinigungsgeräte auf eigene Kosten für rund 200.000 Euro bestellt. Diese sollen vor allem an den weiterführenden Schulen in den fünften und sechsten Klassen zum Einsatz kommen.