Seit Beginn des russischen Angriffskriegs ist die Hilfsbereitschaft für ukrainische Flüchtlinge in Dormagen immens. Bürgermeister Erik Lierenfeld sowie eine große Anzahl an Helferinnen und Helfern hatten sich von der ersten Stunde an für die Aufnahme und Unterbringung zahlreicher Schutzsuchenden in Dormagen im besonderen Maße eingesetzt. Zudem wurden regelmäßig Hilfstransporte mit Sachspenden in die Ukraine koordiniert, bei denen die Stadt Dormagen und die Europäische Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS) von mehreren Dormagener Hilfsorganisationen unterstützt werden. Stellvertretend für das große Engagement der zahlreichen Helfenden zeichnete Volodymyr Chayka, Erzpriester der ukrainisch-orthodoxen Kirche, jetzt Erik Lierenfeld, EGS-Generalsekretär Peter-Olaf Hoffmann, EGS-Präsident Charles-Louis Prinz de Merode sowie EGS-Vizepräsident Horst Thoren aus.
„Als der Krieg in der Ukraine ausbrach, war für mich sofort klar: Wir müssen den Menschen helfen. Wir haben sofort reagiert und uns auf die Flüchtlingswelle bestmöglich vorbereitet“, sagt Lierenfeld. „Diese Auszeichnung zeigt mir, dass wir mit den unzähligen Helferinnen und Helfern offenbar vieles richtig gemacht haben und entscheidend helfen konnten und weiterhin können. Ich freue mich über diese Auszeichnung, die ich stellvertretend für die vielen Aktiven erhalten habe.“
Im Rahmen der ukrainisch-orthodoxen Weihnachtsmesse am vergangenen Samstag, 7. Januar, erhielten Lierenfeld, Hoffmann, Prinz de Merode und Thoren einen Orden und eine Urkunde. Unterzeichnet wurde die Urkunde vom 94 Jahre alten Ehrenpatriarchen der orthodoxen Kirche der Ukraine, Bischof Philaret aus Kiew.
"Das internationale Netzwerk der europäischen Schützen ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg der schnellen und unbürokratischen Hilfe", sagt Hoffmann, der 1979 sowie von 1987 bis 1989 Bürgermeister der Stadt Dormagen war. 2009 wurde er erneut für fünf Jahre zum Stadtoberhaupt gewählt. Hoffmann: „Die vielfältige Hilfe und Unterstützung, die uns dabei zuteilwird, ist ein großartiges Zeichen der Solidarität mit den Menschen in Not.“
Seit Februar 2022 sind rund 750.000 Euro in Sach- und Geldspenden für die Ukraine mithilfe der verschiedenen Hilfsorganisationen und Initiativen koordiniert worden. In diesen Tagen organisiert das Aktionsbündnis „Dormagen hilft“ den nächsten Hilfstransport mit dringend benötigten Gütern über Polen in die Ukraine. Unterstützt wird das Bündnis von den polnischen Städten Zabierzow und Kornik sowie den örtlichen Schützenbruderschaften. Beim nächsten Transport im Januar werden die gespendeten Waren in Zabierzow entgegengenommen und in die ukrainische Stadt Lviv gebracht. Dort werden die Waren unter anderem durch das Klinikum Kulparkov und den ukrainischen Heimatschutz entgegengenommen und weiterverteilt.
Sachspenden konnten bis zum 4. Januar abgegeben werden. Geldspenden sind mit dem Verwendungszweck „Spende Hilfskonvoi und Ihrer Adresse“ an folgendes Spendenkonto möglich:
Stadt Dormagen
IBAN: DE27 3055 0000 0000 3305 22
Spenden bis zu 300 Euro können ohne amtliche Spendenquittung (Zuwendungsbestätigung) mit dem Einzahlungsbeleg der Überweisung (z.B. einem Kontoauszug) beim Finanzamt eingereicht werden. Weitere aktuelle Informationen zu den Spendensammlungen sind auch direkt unter www.dormagen.de/ukraine/spenden zu finden.
Hintergrund:
Im Zuge der Ukraine-Krise hat sich das Aktionsbündnis „Dormagen hilft“ zusammengeschlossen. Dieses Bündnis hat sich zunächst um den Aufbau der Flüchtlingsunterkünfte und im Weiteren dann um die Hilfstransporte in die Ukraine gekümmert. Mittlerweile beteiligen sich insgesamt elf Partnerinnen und Partner an den Aktionen von „Dormagen hilft“ – neben der Stadt Dormagen sind das „You’ll nev’Ahr walk alone“ (YNWA), „wir.einander e.V.“, „Kultour & Natour“, das Raphaelshaus, die Europäische Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS), die Borussia-Stiftung Mönchengladbach, die AWO und die Tafel Dormagen sowie das Praxisnetz und das Chorhaus.