Im September stimmte der Stadtrat mehrheitlich für die Gründung einer Städtepartnerschaft mit der Stadt Chipata in Sambia. Nun hat vom 14. bis 24. Oktober erstmals eine Delegation der Dormagener Stadtverwaltung die Stadt im Osten des Landes besucht. Ziel der Reise war es, vor Ort erste persönliche Kontakte zu knüpfen und die Ausgestaltung der Städtepartnerschaft zu konkretisieren. Ein Schwerpunkt der Gespräche lag auf den unmittelbaren Auswirkungen des Klimawandels für beide Kommunen. Daher gehörten neben Bürgermeister Erik Lierenfeld und der Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik, Aileen Wichmann, auch Robert Ullrich (Fachbereichsleiter Städtebau), Lena van der Kamp (Klimaschutzmanagerin) und Moritz Rechenberger (Stadtentwässerung) der Delegation an. Darüber hinaus begleitete der Experte für Müllentsorgung, Sebastian Frisch (Vorstandsmitglied German RETech Partnership), die Reisegruppe.
„Es fällt mir schwer, meine gesammelten Eindrücke in wenige Worte zu fassen. Wir wurden in Chipata mit großer Freude empfangen und befanden uns mit den afrikanischen Kolleginnen und Kollegen schnell auf einer Wellenlänge“, resümiert Lierenfeld. „Es war erstaunlich, wie ähnlich die Herausforderungen in Chipata zu unseren in Dormagen sind – trotz völlig unterschiedlicher Voraussetzungen.“
Gemeinsam mit Chipatas Bürgermeister George Mwanza unterzeichnete Erik Lierenfeld vor Ort eine Absichtserklärung, um die partnerschaftliche Zusammenarbeit zu besiegeln. Zudem erarbeiteten beide Seiten ein erstes Handlungsprogramm. „Wir haben bereits viele Ideen im Kopf, wie wir unsere Partnerschaft mit konkreten Inhalten gestalten wollen. Dazu zählen unter anderem Austauschprojekte zwischen Schulklassen und Feuerwehrleuten, aber auch Wirtschafts- und Bürgerprojekte, wie beispielsweise die Realisierung eines Solarparks oder Bürgerwaldes in Chipata“, so Lierenfeld.
Auf dem Programm standen neben zahlreichen Gesprächen mit ranghohen Verwaltungsmitarbeitenden auch Austauschmöglichkeiten mit dem sambischen Umweltminister Hon. Collins Nzovu sowie dem „Paramount Chief“ Mpezeni, der mit der Position eines Königs gleichzusetzen ist. Zudem verschaffte sich die Delegation unter anderem Eindrücke von der städtischen Mülldeponie, einem Krankenhaus, einem Staudamm, einer Erdnussbutter-Fabrik sowie mehreren Schulen. „Wir sind in Chipata auf viele Expertinnen und Experten getroffen, die mit großem fachlichem Know-how und Engagement ihre Projekte vorantreiben. Imponiert haben mir insbesondere die Schulbesuche. Den Menschen in Chipata ist eine gute Schulausbildung sehr wichtig. Sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte kommen mit großer Begeisterung zum Unterricht.“
Beide Bürgermeister vereinbarten, regelmäßig im Austausch zu bleiben. Erste gemeinsame Projekte sollen bereits in den nächsten Wochen angestoßen werden. Im Rahmen des Gegenbesuches der Delegation aus Chipata in Dormagen im April 2023 wollen beide Verwaltungsspitzen ein erstes Zwischenfazit der neuen Kooperation ziehen.
Die Städtepartnerschaft zwischen Dormagen und Chipata wird gefördert von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Ziel ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Basis der Agenda 2030 und der Globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs).