Trotz Corona viel bewegt: Erik Lierenfeld blickt auf die vergangenen 100 Tage zurück

Heute enden die ersten 100 Tage der zweiten Amtszeit von Bürgermeister Erik Lierenfeld. Die Corona-Pandemie stellte das Dormagener Stadtoberhaupt vor ganz besondere Herausforderungen. Trotz der außergewöhnlichen ersten Wochen hat der Rathauschef bereits zahlreiche Probleme angepackt und zukunftsträchtige Projekte angestoßen. Mit viel Zuversicht blickt er auf die nächsten Aufgaben. Klar ist: Auch in Zukunft soll Dormagen sein Potential entfalten.
 

Corona

„Der Beginn meiner zweiten Amtszeit war natürlich stark von Corona geprägt. Hier galt es, sich weiterhin als Krisenmanager zu bewähren und mit meinem Team unsere Stadt gut durch die Krise zu steuern“, erklärt Lierenfeld. Dabei erinnert er sich vor allem an den aktuellen Lockdown und die damit verbundenen Einschränkungen in fast allen Lebensbereichen. „Mir ist wichtig, dass wir niemanden alleine lassen und den Bürgerinnen und Bürgern Halt und Orientierung in dieser schwierigen Zeit geben“, betont der Bürgermeister. So hat die Stadt unter anderem ein Hilfsangebot für Bürger*innen aufgestellt, die nicht mehr alleine einkaufen gehen können oder sich in Quarantäne befinden und keine Unterstützung im persönlichen Umfeld haben. Für die über 80-Jährigen, die bei der Terminvergabe für die Corona-Schutzimpfung oder dem Transport zum Impfzentrum zwingend auf externe Hilfe angewiesen sind, hat das städtische Büro für bürgerschaftliches Engagement ebenfalls ein zielgerichtetes Unterstützungsangebot auf die Beine gestellt, das sehr gut angenommen wird. Darüber hinaus plant die Stadt, mit einem zinslosen Finanzierungsprogramm die hiesige Wirtschaft schnell und einfach zu unterstützen, da die angekündigten Überbrückungshilfen des Bundes viele Einzelhändler und Unternehmen noch nicht erreicht haben. Denn eines ist für den Bürgermeister gewiss: „Krisen werden vor Ort gelöst. Deswegen ist es enorm wichtig, dass wir uns nicht nur auf Bund und Land verlassen, sondern auch eigenständig handeln.“

Unmittelbar von den Auswirkungen der Pandemie betroffen ist auch der Stadtrat, der sich mitten im Lockdown zunächst neu konstituieren musste. Trotz der schwierigen Situation kam die Arbeit des Rats nicht zum Erliegen – im Gegenteil: Längst hat die Gemeindevertretung ihre Arbeit aufgenommen und in drei Sitzungen bereits einige weitreichende Entscheidungen getroffen.
 

Neue Ausschüsse

Eine grundlegende Veränderung gibt es bei der Anzahl der Fachausschüsse. Um den Themengebieten Umwelt und Digitalisierung mehr Gewicht zu geben, hatte der Bürgermeister die Gründung eines Umwelt- und Digitalisierungsausschusses initiiert. „Damit wollen wir diese zentralen Aufgabengebiete unserer Stadt auch politisch stärker begleiten“, erläutert Lierenfeld. Der Umweltausschuss kommt am 16. Februar erstmals zusammen. Die erste Sitzung des Digitalisierungsausschusses findet am 24. Februar statt.
 

Verwaltungsvorstand

Ein weiterer Schwerpunkt in den ersten rund dreieinhalb Monaten lag auf der Umstrukturierung des Verwaltungsvorstandes, die in Kürze abgeschlossen wird. Bewusst hat sich der Bürgermeister bei der Auswahl und Einstellung der beiden neuen Beigeordneten die nötige Zeit gelassen, um den neuen Vorstand personell bestmöglich aufzustellen. „Mit Martin Brans als Technischen Beigeordneten und Torsten Spillmann als Beigeordneten und neuen Kämmerer haben wir zwei ausgewiesene Fachleute hinzugewonnen“, sagt Lierenfeld. Beide sollen mit ihrer Expertise wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Stadt setzen. Für zusätzliche Entlastung des Verwaltungsvorstandes, vor allem bei administrativen Aufgaben, soll das neu geschaffene Vorstandsmanagement sorgen. „Unser Ziel ist es, durch die Neuorganisation viele Arbeitsprozesse weiter zu optimieren. Mit der personellen Verstärkung können wir zukünftig noch einen größeren Schwerpunkt auf die strategische Ausrichtung unseres Stadtkonzerns legen“, begründet Lierenfeld.


Neujahrsempfang

Eine ungewöhnliche Premiere feierte der Neujahrsempfang zu Jahresbeginn. Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Veranstaltung erstmals online statt und stieß auf eine große Resonanz. Denn per Livestream konnten dieses Mal alle Bürger*innen an der Veranstaltung teilnehmen. Höhepunkt des rund 35-minütigen Programms war die Vorstellung der von Liedermacher Björn Heuser komponierten Dormagen-Hymne. „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass unser Neujahrsempfang ein so positives Echo erzeugen würde. Einige tausend Menschen haben sich unser Programm angesehen. Damit war die diesjährige Veranstaltung, wenn auch nur digital, der Neujahrsempfang mit der größten Reichweite überhaupt“, kommentiert der Rathauschef.

Erweiterung von Schulstandorten

Ebenfalls von zentraler Bedeutung in den ersten 100 Arbeitstagen war die Erweiterung von fünf Schulen und einer Kita. Da an allen Einrichtungen die vorhandenen Kapazitäten über den Sommer hinaus nicht mehr ausreichen, bestand dringender Handlungsbedarf. „An einigen Standorten fehlt schlicht und ergreifend der nötige Platz in Form von Klassenräumen oder Räumen für den Offenen Ganztag. Leider haben sich aufgrund von fehlendem Personal, auch Corona-bedingt, die Abläufe verzögert, was ich sehr bedauere. Wir drücken bei den nächsten Schritten, wo es geht, aufs Tempo. Daher bin ich hoffnungsvoll, dass wir zum Sommer hier Verbesserungen erreichen werden“, führt er aus.


Gründung einer Wohnraumgesellschaft

Große Fortschritte macht die Gründung einer Wohnraumgesellschaft, die der Bürgermeister gleich zu Beginn seiner zweiten Amtsperiode angekündigt hatte. Der Stadtrat beschloss in seiner jüngsten Sitzung am 3. Februar 2021 mehrheitlich, die Stadtverwaltung zu beauftragen, alle notwendigen Schritte zur Gründung einer stadteigenen Gesellschaft vorzunehmen. Erik Lierenfeld begrüßt die Entscheidung: „Wir wollen Wohnen in Dormagen wieder bezahlbar machen. Daher freue ich mich sehr, dass der Rat meinem Vorschlag zugestimmt hat und wir einen großen Schritt in die richtige Richtung gehen konnten.“ Mit der Wohnraumgesellschaft beabsichtigt die Stadt, dem steigenden Wohnungsbedarf Rechnung zu tragen. So werden bis zum Jahr 2040 nach einer Kalkulation der Bezirksregierung Düsseldorf 4277 zusätzliche Wohnungseinheiten benötigt. Ziel ist es, zukünftig als Stadt selbst Einfluss auf die Entwicklung der Mietpreise nehmen zu können. „Im Gegensatz zu Investoren und Immobilienunternehmen wollen wir nicht rendite-, sondern bürgerorientiert auf dem Wohnungsmarkt agieren“, betont Lierenfeld.


Ausblick

Stillstand bei der Stadt Dormagen wird es auch in den kommenden Monaten nicht geben. Trotz der anhaltenden Pandemie sollen zahlreiche Projekte abgeschlossen werden. „Die Sekundarschule kann in diesem Jahr endlich in ihr dringend benötigtes neues Schulgebäude einziehen. Außerdem werden wir das Bauvorhaben der Kindertagesstätte an der Haberlandstraße abschließen können“, sagt der Bürgermeister. Weitere Bauprojekte werden ebenfalls forciert. Mit dem „Zukunftsplan Schule“ soll in diesem Jahr ein nachhaltiges Konzept fertiggestellt werden, das die Grundlage für den Neubau oder die Erweiterung einiger Dormagener Schulen bildet. Im Bereich der Kitas treibt der Bürgermeister in den nächsten Monaten ein Ausbauprogramm voran, um bis zum Jahr 2024 etwa 400 neue Kitaplätze zu schaffen. Es gibt viele Zukunftsprojekte für den Bürgermeister, die nun in eine spannende Phase treten: „Mithilfe der energieversorgung dormagen (evd) und Netcologne werden wir in den nächsten fünf Jahren alle Haushalte, die wollen, ans Glasfasernetz anschließen." Ganz weit oben auf der Agenda steht zudem die Weiterentwicklung der Innenstadt. Anhand eines Masterplans soll erarbeitet werden, wie die Aufenthaltsqualität in der Stadtmitte noch weiter verbessert werden kann. „Wichtig ist mir, dass wir bei all unseren Überlegungen die Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot holen und in enger Abstimmung mit ihnen einen Zukunftsplan entwickeln“, sagt der Rathauschef.

So ist es auch nicht verwunderlich, wenn der Bürgermeister angibt, dass von Langeweile und Alltagsroutine bei weitem keine Rede sein kann. Auch in der zweiten Wahlperiode sei das Amt eine große Herausforderung, die einen täglich fordere: „Obwohl ich nun mehr Erfahrung habe als zu Beginn meiner ersten Amtszeit, fühlen sich die zweiten 100 Tage wesentlich anstrengender, aber nicht weniger spannend an. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Dormagenern und bin sicher, dass wir Tolles erreichen werden."