Die Arbeit der Verbraucherzentrale in Dormagen ist bis Ende 2030 finanziell gesichert. Stadt und Verbraucherzentrale NRW unterzeichneten jetzt eine entsprechende Vertragsverlängerung, die ab 2026 für fünf Jahre gilt. Die Finanzierung der Beratungsstelle in der Kölner Straße 126 teilen sich die Stadt und das Land NRW. „Wir sind sehr froh, dass dank der frühzeitigen finanziellen Vereinbarung unser bewährtes Angebot für die Verbraucherinnen und Verbraucher in Dormagen auf sicherem Boden steht und fortgeführt werden kann“, bedankt sich Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, bei den Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung.
Seit September 1992 können die Menschen in Dormagen und Umgebung auf die Unterstützung der Verbraucherzentrale NRW zählen. Ob Fallstricke beim Online-Shopping, Ärger mit Telekommunikationsverträgen, App-Abzocke oder unberechtigte Inkasso-Drohungen: Rund 3.000 Anliegen werden pro Jahr an die Beratungsstelle herangetragen, über 1.000 Rechtsberatungen und -vertretungen jährlich durchgeführt. „Ich bin sehr froh, dass wir als eine von nur zwei Kommunen im Rhein-Kreis Neuss einen eigenen Standort der Verbraucherzentrale in Dormagen haben. Mit ihren anbieter-unabhängigen Informationen steht die Verbraucherzentrale unseren Bürgerinnen und Bürgern zur Seite, hilft bei Problemen im Konsumalltag und schützt sie vor Übervorteilung. Auf dieses wichtige Angebot wollen wir nicht verzichten“, sagt Bürgermeister Erik Lierenfeld.
Beratungsstellenleiter Ralf Eming berichtet von einer anhaltend hohen Nachfrage rund um Energieverträge und -kosten. Die Abschaffung des Nebenkostenprivilegs für Kabel-TV-Gebühren rief zudem auch in Dormagen Betrüger auf den Plan, die an der Haustür neue Kabelverträge aufschwatzen wollten. „Intransparentes oder unseriöses Anbieterverhalten nehmen wir zum Anlass, um einerseits vor Ort im Einzelfall zu helfen, aber als Organisation auch durch Abmahnungen Verbesserungen für alle zu erreichen“, so Eming.
Mit Informations- und Bildungsangeboten wird die Verbraucherzentrale darüber hinaus auch präventiv tätig und bringt sich ins kommunale Netzwerk ein. „Die Zusammenarbeit mit dem politischen Beirat ist in Dormagen besonders erfolgreich, da immer ein sehr hohes Interesse an aktuellen Verbraucherthemen besteht sowie eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit im Hinblick auf Planung und Durchführung von Aktionen und Präventionsveranstaltung“, sagt der Beratungsstellenleiter.
Für die Leitungstätigkeit und die Verbraucherberatung gibt es im Dormagener Beratungsstandort eineinhalb Stellen, dazu eine halbe Stelle für eine Bürokraft. Zusätzlich zu diesen kommunal geförderten Angeboten bietet die Verbraucherzentrale NRW weitere Spezialberatungen und Bildungseinheiten für verschiedene Zielgruppen an, etwa Energie- und Versicherungsberatung. Zudem ist seit Anfang 2024 das bundes- und landesgeförderte Projekt MehrWertRevier mit Workshops, Veranstaltungen und Aktionen zu nachhaltigem Konsum in Dormagen vertreten.
Auf die sich veränderten Anforderungen und Erwartungen der Ratsuchenden reagiert die Verbraucherzentrale NRW auch in Dormagen und hat 2024 ihre telefonische Erreichbarkeit ausgebaut. „Viele Menschen rufen an oder suchen erst einmal im Internet nach Informationen, schicken Mails oder nutzen das Kontaktformular, bevor sie persönlich vorbeikommen“, so Ralf Eming. Unter der Servicenummer 0211 54 2222 11 erhalten Ratsuchende aus Dormagen jetzt an fünf Tagen in der Woche durchgängig von 9 bis 17 Uhr eine kostenlose Erstberatung und können gegebenenfalls einen persönlichen Termin in der Beratungsstelle vereinbaren. Bislang umfassten die Telefonzeiten der Dormagener Beratungsstelle lediglich vier Tage mit deutlich weniger Stunden.
Die Öffnungszeiten in der Kölner Straße 126 wurden parallel auf die folgenden, erfahrungsgemäß gut nachgefragten Zeiten angepasst: montags und freitags 9 bis 13 Uhr sowie dienstags und donnerstags 13.30 bis 17.30 Uhr. Zu diesen Zeiten können Ratsuchende dann einfach vorbeikommen. Eine Terminvereinbarung wird dennoch empfohlen, um für das Anliegen auch sicher eine passende Beratungskraft vorzufinden. Beratungen nach Termin finden zudem weiterhin im bisherigen Umfang und auch außerhalb der Öffnungszeiten statt.