Die Eröffnung der Römer-Ausstellungen zum Welterbe Niedergermanischer Limes und dem Reiterkastell Durnomagus wirft ihre Schatten voraus. Mit einem Römerfest werden die neugestalteten Ausstellungsorte im Historischen Rathaus und dem Römerkeller an St. Michael am Wochenende 24./25. September der Öffentlichkeit präsentiert. Ein wichtiger Leihgeber für die Ausstellungen ist der Zonser Norbert Grimbach – vielen noch als ehemaliger Lehrer der Realschule am Sportpark bekannt. Er hat über Jahrzehnte hinweg eine einzigartige Sammlung aufgebaut, die größtenteils eigene archäologische Fundstücke aus Dormagen und der näheren Umgebung umfasst.
Für die Römerausstellung im Historischen Rathaus stellt Grimbach unter anderem einen reich verzierten Rasierer aus Bronze zur Verfügung. Auch eine kleine Pferdefigur aus Blei und eine Fibel (Gewandschließe) mit einer eindrucksvollen Pferdedarstellung werden von ihm in der Ausstellung zu sehen sein – passend zu dem örtlichen Leitthema „Reiter und Pferd“. Hinzu kommen weitere besondere Stücke wie eine aufwändig gearbeitete Siegelkapsel, ein Spielwürfel aus blauem Glas oder Melonenperlen, mit denen die Römer einst ihre Pferde schmückten.
„All diese Fundstücke stammen aus dem Dormagener Stadtgebiet und tragen dazu bei, dass wir unsere römische Geschichte in Zukunft spannend und anschaulich vermitteln können. Wir sind dem Leihgeber daher sehr dankbar für die unentgeltliche Bereitstellung“, sagt Kulturdezernent Dr. Torsten Spillmann bei der offiziellen Übergabe.
„Es ist mir ein Anliegen, dass meine Funde nicht nur in fremden Museen oder wissenschaftlichen Händen landen, sondern hier vor Ort zu sehen sind. Denn sie gehören zu Dormagen“, betont Grimbach. Derzeit arbeitet er an einer Publikation, in der er seine bedeutendsten Fundstücke aus vier Jahrzehnten mit ihrem jeweiligen historischen Hintergrund beschreibt. „Auch dies wird zeigen, dass wir uns in Dormagen mit unserem geschichtlichen Erbe durchaus sehen lassen können“, sagt Grimbach.
Seit Juli 2021 ist das römische Reiterkastell Durnomagus in Verbindung mit dem Niedergermanischen Limes von der UNESCO als Welterbe anerkannt. Der Stadtrat hat daher beschlossen, die vorhandenen Römerausstellungen zu erneuern und erweitern. Dazu gehört auch der zukünftige „Römergarten“ als Erlebnisort für die ganze Familie in der kleinen Grünanlage zwischen dem Historischen Rathaus und der Castellstraße. Dort haben Archäologen in den vergangenen Tagen zunächst den Untergrund in dem Bereich untersucht, wo für Kinder ein Kletterpferd mit einem Streitwagen und ein Sandkasten in Form eines archäologischen Grabungsfelds entsteht. „Der Untergrund ist an dieser Stelle bei neuzeitlichen Baumaßnahmen verändert worden, sodass keine Überreste der Kastellbauten mehr zu finden waren“, erläutert der städtische Denkmalschutzbeauftragte Harald Schlimgen.
Der „Römergarten“ wird voraussichtlich bis Ende des Jahres fertiggestellt.