Der Eigentümer der Flächen am Silbersee nördlich des Zinkhütten-weges hat im Zeitraum vom 1. bis 24. Februar in Abstimmung mit der Stadt Dormagen und unter Beteiligung der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises eine Teilfläche von Gehölzen, überwiegend Sträucher, räumen lassen. Die Arbeiten fanden in Vorbereitung einer potenziellen Ansiedlung eines Unternehmens auf dem Gelände statt und wurden von einer Fachfirma durchgeführt. Dabei wurde das Gelände noch nicht irreversibel verändert. Von den Arbeiten betroffen war ausschließlich der Bereich, für den seit 2001 der rechtskräftige Bebauungsplan Nr. 426A der Stadt Dormagen gilt. Der Pappelbestand im nördlichen Geltungsbereich des Bebauungsplans blieb unberührt. Um Artenschutzverstöße zu vermeiden und Tiere in ihrer Brutperiode nicht zu stören, fanden die Arbeiten allesamt noch im Februar statt.
Bürgermeister Erik Lierenfeld erklärt: „Da die betroffene Fläche mit Altlasten kontaminiert ist, muss sie idealerweise versiegelt werden, damit die Wirkungspfade unterbrochen werden und somit keinerlei potentielle Gefährdung von den bestehenden Altlasten ausgeht. Bevor Grünflächen, Waldflächen wie an der alten Heerstraße oder sonstige Flächen im Außenbereich als weitere Bauflächen ausgewiesen werden, ist es unser Bestreben, solche vorbelasteten Brachflächen wirtschaftlich zu nutzen. Die Entwicklung von Gewerbeflächen ist auch zukünftig wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Dormagen. Nur so können wir die seit Jahren niedrigen Gebühren und Abgaben für die Bürgerinnen und Bürger beibehalten.“
Bei den Vorbereitungsarbeiten, die von der Unteren Naturschutzbehörde des Rhein-Kreises Neuss intensiv begleitet wurden, sind artenschutzrechtliche Belange berücksichtigt worden. Um die im Gebiet lebenden Eidechsen nicht zu gefährden und nicht in die Altlasten einzugreifen, fanden keinerlei Bodenarbeiten statt. Ein Experte für Faunistik begutachtete im nördlichen Geltungsbereich des Bebauungsplans mittels eines Forsthubsteigers alle Pappeln und untersuchte die Bäume auf möglichen Tierbestand. Um Fledermäusen, Vögeln und anderen Tieren weiteren Lebensraum in unmittelbarer Nähe zu schaffen, ohne durch das zukünftige mögliche Bauvorhaben beeinträchtigt zu werden, wurden im Uferbereich des Sees zusätzliche Nisthilfen und Fledermauskästen aufgehängt. Der Pappel-bestand soll bis auf Weiteres erhalten bleiben.
„Wir haben von Anfang an Wert darauf gelegt, alle ökologischen und ökonomischen Aspekte bei diesem Projekt in Einklang zu bringen. Wir haben natürlich auch die öffentliche Debatte verfolgt. Bei den Vorbereitungsarbeiten sind wir immer sehr behutsam vorgegangen“, betont der Bürgermeister.
Im Frühjahr/Sommer werden die im Bereich des Bebauungsplans lebenden Zauneidechsen umgesiedelt. Auch dies wird in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde erfolgen.