Weihnachtlicher Abschied im Café Grenzenlos

Mehr als zweieinhalb Jahre lang lernten sie zusammen Deutsch und unterstützten sich gegenseitig dabei, ein neues Leben in einem fremden Land zu beginnen. Mit einer Weihnachtsfeier ging jetzt das „Café Grenzenlos“ für ukrainische Geflüchtete im Caritas-Haus der Familie in Dormagen-Mitte zu Ende. Schon kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine war der Sprachtreff ins Leben gerufen worden. Als die ersten Geflüchteten in Dormagen eintrafen, begannen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zunächst in der Sammelunterkunft an der Knechtstedener Straße in Horrem damit, regelmäßig Deutschunterricht zu geben. Schon seit Mai 2022 war auch Andrij Usov dabei. Der gebürtige Ukrainer, der bereits als Jugendlicher nach Deutschland kam und heute mit seiner Familie in Nievenheim lebt, beherrscht beide Sprachen und konnte so vielen Geflüchteten helfen. „Am Anfang hatten wir noch großen Zulauf: im Laufe der Zeit wurde der Bedarf dann geringer, weil die Integrationskurse begannen und die Betroffenen hier die erforderlichen Sprachzertifikate erwerben konnten“, berichtet er. So fiel am Ende die Entscheidung, den Sprachtreff aufzulösen. 

Bei der Abschlussfeier gab es einen großen Applaus für Usov, der zuletzt allein den Unterricht noch erteilt hatte. Seitens der Stadt dankte ihm Harald Schlimgen, Fachbereichsleiter für Bürger- und Ratsangelegenheiten, mit einem Abschiedsgeschenk. Im Gespräch zeigte sich, dass alle Anwesenden mittlerweile die deutsche Sprache gut beherrschen und vielfach auch schon einen Arbeitsplatz gefunden haben. Ohne Menschen wie Andrij Usov wäre dies nicht so schnell möglich gewesen.