Dormagen setzt weiterhin auf die Digitalisierung der Schulen. Ziel ist es, bis 2024 alle Grundschulen und bis 2026 alle weiterführenden Schulen mit iPads voll ausgestattet zu haben. Des Weiteren haben alle 16 Schulen zum Schuljahresbeginn Lizenzen für das Softwarepaket M365 von Microsoft erhalten, die je nach Zeitplan der Schulen in den kommenden Wochen und Monaten verteilt werden. Hierüber können die Schülerinnen und Schüler auf von den Lehrkräften bereitgestellte Schulunterlagen zugreifen sowie auch miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten.
„Die Stadt Dormagen geht mit gutem Beispiel voran und nimmt sehr viel Geld in die Hand, um die Digitalisierung voranzutreiben“, sagt Erster Beigeordneter Fritz Bezold. „Wir verstehen uns als starker Partner der Schulen und treffen auf viele engagierte und motivierte Lehrerinnen und Lehrer, die diesen Weg mit uns gehen wollen.“
Zwei von ihnen sind Thomas Sauer und Monica Leancu, die am Bettina-von-Arnim-Gymnasium (BvA) gemeinsam mit Schulleiter Thomas Vatheuer innerhalb weniger Wochen die Plattform M365 – unterstützt durch die Kollegen der Schul-IT – eingeführt und bereits in den Schulalltag integriert haben.
„Wir sind eine digital sehr affine Schule und begrüßen den Weg, den die Stadt Dormagen geht. Mit Blick auf umliegende Kommunen ist dies keinesfalls der Normalfall“, sagt Vatheuer. „Durch die Digitalisierung bietet sich uns und unseren Schülerinnen und Schülern ein viel breiteres Spektrum an Lernmethoden. Wir freuen uns sehr über diese Verbesserung.“
Auch hat die Schule sechs Schülerinnen und Schüler zu Technik-Scouts ernannt, die zum einen für technische Fragen rund um die iPads da sind. Zum anderen sollen sie sich mit Schülerinnen und Schülern anderer Schulen über Lern- und Einsatzmöglichkeiten austauschen. Die Schülerinnen und Schüler begrüßen das Arbeiten mit den iPads. „So müssen wir keine Bücher und Hefte mehr tragen und haben jederzeit alle Unterlagen dabei – auch den Lernstoff aus vorherigen Schuljahren“, sagt Gosia Oszmana, eine der Technik-Scouts.
Die ersten Förderprogramme für die Schuldigitalisierung starteten 2018. Damals wurden die ersten ipads und digitalen Tafeln (ActivePanel) für die Schulen angeschafft. Bis heute sind 4.884 iPads an die Schülerinnen und Schüler der 16 Dormagener Schulen sowie 680 Lehrergeräte ausgegeben worden. Zudem ist Dormagen die erste Kommune im Rhein-Kreis Neuss gewesen, die in sämtlichen Unterrichts- und Fachräumen ActivePanels installiert hat. Aktuell sind es rund 400 Stück.
Ebenso wie in diesem Jahr sollen ab dem kommenden Jahr jährlich weitere rund 1.800 iPads für die Schulen angeschafft werden. Die Kosten für die Anschaffung der iPads sowie für Software, Lizenzen, Verbrauchsmaterial (z.B. Toner), Zubehör, Support, Leasing und Mietkosten (Drucker, Kopierer, Beamer, etc.) belaufen sich 2023 auf rund 1,7 bis 1,8 Millionen Euro. Dafür erhält die Stadt Dormagen in diesem Jahr letztmalig anteilig Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen. Ab 2024 muss die Stadt Dormagen die Ausgaben für die Schuldigitalisierung aus dem eigenen Haushalt finanzieren. Dies führt zu Unverständnis bei Bezold:
„Die Schuldigitalisierung ist kein einmaliger Vorgang, sondern muss kontinuierlich erfolgen. Daher ist es auch dringend erforderlich, dass das Land auch über 2023 hinaus Fördermittel bereitstellt. Dies ist derzeit leider nicht der Fall“, sagt Bezold. Dem stimmt auch Jochen Hahnen, Fachbereichsleiter IT und Digitalisierung, zu und ergänzt: „Durch den zunehmenden Einsatz von digitalen Endgeräten steigen die Ansprüche an die Netzwerkinfrastruktur. Dementsprechend müssen wir eine Erneuerung der Netzwerkinfrastrukturen an den Schulen innerhalb der kommenden Jahre planen.“ Auch die iPads müssen regelmäßig erneuert werden. Derzeit gehen Hahnen und sein Team davon aus, dass in der Grundschule alle vier Jahre und auf der weiterführenden Schule alle vier bis fünf Jahre die Geräte getauscht werden müssen.