Bei der ChemTech Innovation Night pitchten am 22. März Startups, Wissenschaftler und Unternehmer vor 170 Teilnehmern im Chempark Dormagen ihre digitalen Innovationen. Unter dem Motto „Chemie trifft Digital“ hatten der digihub Düsseldorf/Rheinland, die Wirtschaftsförderung Rhein-Kreis Neuss und die Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen gemeinsam mit dem Chempark-Betreiber Currenta eingeladen, um bei der ChemTech Innovation Night aktuelle Trends und digitale Innovationen für die Chemiebranche zu erleben.
„Als Organisator der Veranstaltung verfolgt der digihub das Ziel die Vernetzung zwischen Chemieindustrie und Startups voranzutreiben und mit guten Ideen einen hilfreichen Beitrag für alle Branchenakteure zu leisten“, so digihub-Manager Dr. Klemens Gaida.
Als Keynote-Speaker gab der nordrhein-westfälische Wirtschafts- und Digitalisierungsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart wichtige Impulse: „Wenn wir über Digitalisierung und Industrie 4.0 sprechen, denken wir viel zu spät an die Chemie. Das ist ein Fehler, denn sie ist bereits heute durch einen hohen Automatisierungsgrad geprägt. Die ChemTech Innovation Night ist eine tolle Veranstaltung für digitale Lösungen junger Start-ups in diesem Bereich. Das zeigt auch, wie attraktiv und modern die Chemiebranche ist.“
Höhepunkt des Abends waren acht spannende Innovation Pitches, die zeigten, wie digitale Technologien helfen können, Abläufe in chemischen Unternehmen nachhaltiger und effizienter zu gestalten.
Innovation Pitches:
Digital Product Selector – die Zukunft des B2B-Vertriebs
Carsten Dolch, FoxBase GmbH
Chemical Process Optimization in the Digital Age
Tino Mundt, DexLeChem GmbH
Industrieanlagen virtuell erleben - Anwendungsbeispiele und Potenziale
Mark Mätschke, Currenta
Strom aus Wärme - neu erdacht!
Martin Huber, Bipolymer Systeme
Image Recognition for the Chemical Industry
Eva Hlouschek, nyris GmbH
Chemie an der Hochschule Niederrhein - Digital in Lehre, Forschung und Transfer
Prof. Dr. Martin Jäger, Hochschule Niederrhein
PINPOOLS – der digitale Marktplatz für die Chemie- und Kunststoffindustrie
Alexander Lakemeyer, PINPOOLS GmbH
Cloudbasierte Prozessanalytik für schnelle Multiparameteranalysen
Marius Gernhard, Mumura
Das Publikum stimmte im Anschluss über die drei besten Pitchs ab, die dann weiter vertieft wurden.
Das Startup Bipolymer Systeme, eine Ausgründung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, zeigte wie aus Solarwärme und ungenutzter Abwärme günstiger Strom produziert werden kann.
Die Gründer von nyris haben ein Verfahren entwickelt, um mit Hilfe von Bilderkennnung die Produktion und Ablaufprozesse in der chemischen Industrie zu vereinfachen.
Chempark-Betreiber Currenta überzeugte das Publikum mit einer Reise durch seine virtuell realisierten Entsorgungs- und Recyclinganlagen.
„Es ist unsere gemeinsame Aufgabe sicherzustellen, dass die chemische Industrie handlungsfähig bleibt, und jeden Tag aufs Neue um Akzeptanz an unseren drei Chempark-Standorten zu werben. Digitalisierung ist der Weg zu einer ‚smart city industry‘, also einem intelligenten Neben- und Miteinander von Industrie und städtischem Leben“, erklärte Hausherr Dr. Günter Hilken, Vorsitzender der Currenta-Geschäftsführung.
Im Anschluss pitchten Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld das Projekt ChemLab. „Derzeit erarbeitet der Rhein-Kreis Neuss eine Digitalisierungsstrategie „Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss“ gemeinsam mit interessierten Unternehmen aus der Region, um die Unternehmen bei der Digitalisierung zu unterstützen. Im Rahmen dessen entstand auch die Idee zum Projekt ChemLab. Am 15.02. haben wir den Förderantrag beim PTJ Jülich eingereicht“, berichtet Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Auch Erik Lierenfeld ist begeistert von dem Projekt, bei welchem die Stadt Dormagen mit dem Rhein-Kreis Neuss und der Currenta GmbH & Co.OHG kooperiert. „Wir sind gerne als Partner bei dem Projekt dabei, um am Standort Dormagen im Rhein-Kreis Neuss die Entstehung von Innovationen zu fördern und den Gründergeist zu stärken“, ergänzt Bürgermeister Erik Lierenfeld.
Beim anschließenden Networking hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit, sich in entspannter Atmosphäre auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.