Integrationsrat will Patenschaft für politische Gefangene im Iran übernehmen

Mit der Übernahme einer Patenschaft für eine politische Gefangene im Iran befasste sich der Dormagener Integrationsrat in seiner ersten Sitzung in diesem Jahr. Beantragt hat es die CDU-Ratsfraktion. Vermittelt würde die Gefangene von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) mit Sitz in Frankfurt/Main, die den Integrationsrat dann kontinuierlich über die Situation der Betroffenen informieren sollte. Wenn weitere Details und die Kommunikation mit der IGFM geklärt worden sind, wird der Integrationsrat voraussichtlich in seiner nächsten Sitzung am 18. April einen entsprechenden Beschluss fassen. Mit Patenschaften für politische Gefangene soll nicht nur Druck auf die sie verfolgenden Regimes ausgeübt, sondern zugleich die Solidarität mit den Betroffenen und deren Angehörigen zum Ausdruck gebracht werden. Sollte sich der Integrationsrat für die Patenschaftsübernahme entscheiden, wäre er das erste Gremium überhaupt, das es getan hat: Bisher sind es ausschließlich individuelle Paten – meistens prominente Persönlichkeiten aus der Politik – gewesen.

Über eine finanzielle Zuwendung kann sich der ezidische Verein Rojnas freuen. Für eine Veranstaltung der Organisation, die sich um die Kulturpflege von rund 30 in Dormagen lebenden ezidischen Familien kümmert, gewährte der Integrationsrat einen Zuschuss. Insgesamt 2.000 Euro stehen dem Gremium jährlich für Zuschüsse an Vereine und Verbände zur Verfügung. Informationen über die Vergabemodalitäten können Interessierte bei der Geschäftsstelle des Integrationsrates (Telefon: 02133 257 517, E-Mail: integrationsrat@stadt-dormagen.de) erfragen. „Ich möchte Vereine und Organisationen ausdrücklich dazu ermutigen, Zuwendungen des Integrationsrates zu beantragen. Sinnvolle Integrationsarbeit verdient es, auch finanziell unterstützt zu werden“, betont in diesem Zusammenhang Integrationsratsvorsitzender Mehmet Güneysu.

Rechtzeitig vor den für den 30. März geplanten abschließenden Beratungen des Rates nahm der Integrationsrat Stellung zu dem Teil des städtischen Haushaltsplanes, der seine Arbeit betrifft. Angesichts der Themen- und Aufgabenvielfalt haben sich die Mitglieder dafür ausgesprochen, bei den gleichen Ansätzen wie in den vergangenen Jahren zu bleiben.

Zu Anfang der Sitzung informierte Suheip Abu Nasir vom Fachbereich Integration und Soziales den Integrationsrat über die Umsetzung des Kommunalen Integrationsmanagements NRW (KIM) bei der Stadt Dormagen. Fünf Sozialarbeiterinnen und ein Sozialarbeiter in dem von ihm geleiteten Integrationsteam kümmern sich um die Belange der Migrantinnen und Migranten. Ausführlich ging Abu Nasir, der zugleich KIM-Koordinator für die Stadt Dormagen ist, auf das so genannte Case Management ein. Dieser im Rahmen eines Projektes wesentlich in Dormagen entwickelte Handlungsansatz zielt darauf, die als Einzelfälle begleiteten Menschen bedarfsentsprechend zu unterstützen, zu behandeln und zu fördern. Beeindruckt von der Arbeit des Dormagener Integrationsteams zeigt sich der Integrationsratsvorsitzende: „Ich freue mich sehr, dass integrationsbedürftige und -willige Menschen in unserer Stadt auf eine derart vorbildliche Unterstützung zählen können.“