Sich für die Umwelt zu engagieren, war vor Beginn seines Studiums nicht gerade sein erster Gedanke. Doch schnell wurde Janis Hackbarth bewusst, wie spannend und vielfältig die Thematik ist. Seit 1. Juni ist er Klimaanpassungsmanager bei der Stadt Dormagen.
Dies ist eine Förderstelle, die aktuell bundesweit vergeben wird. Sie ist auf 24 Monate angelegt und hat zur Aufgabe, einen Klimaanpassungsplan zu erstellen. Das bedeutet, dass Janis Hackbarth Ideen entwickeln soll, an welchen Stellen in der Stadt etwas baulich oder mithilfe von Begrünung klimatisch verändert werden kann. Ziel dabei ist es, besser auf Hitze, Starkregen, Hochwasser und Stürme vorbereitet zu sein und diesen Wetterextremen mit vorbeugenden Maßnahmen entgegenzuwirken. Zudem sollen beispielsweise bei neuen Bauprojekten oder Bepflanzungen die angepassten klimatischen Bedingungen automatisch mitbedacht werden.
„Wir haben noch viel beim Thema Klimaanpassung nachzuholen. Gerade in südlichen Breitengraden gibt es einige gute Beispiele, was Städte unternehmen können“, sagt Hackbarth und zählt auf: „Ganz wichtig ist die Entsiegelung von möglichst vielen Flächen im Stadtgebiet. Zudem sollte auf möglichst viel natürliche Verschattung gesetzt werden. Bäume kühlen die Luft durch Verdunstungskälte merklich ab.“ Auch seien Häuser im Süden mehrheitlich weiß gestrichen, teilweise sogar die Bürgersteige. „Helle Flächen speichern deutlich weniger Hitze“, erläutert der Klimaanpassungsmanager.
Hackbarth hat in Wuppertal unter anderem Geographie mit dem Schwerpunkt der Bildung für nachhaltigen Entwicklung studiert. „Im Laufe des Studiums hat mich das Thema Klimaschutz und Klimaanpassung immer mehr gefesselt. Mir ist klargeworden, dass ich meinen Beitrag leisten möchte. Dabei bin ich auf die Ausschreibung der Stadt Dormagen gestoßen, die mich sehr beeindruckt hat“, sagt er. „Dormagen ist beim Thema Klimaschutz sehr ambitioniert und früh aktiv geworden. Das möchte ich weiter mit vorantreiben und um die Klimaanpassung ergänzen.“ Somit hat sich der 33-Jährige zum Ziel gesetzt, die Zeit nicht nur für die Planung zu verwenden, sondern auch erste Projekte anzustoßen beziehungsweise umzusetzen.
Im Fokus stehen bei ihm unter anderem die Schulhöfe. „Dort sind viel zu viele versiegelte Flächen. Dagegen wollen wir dringend etwas unternehmen“, sagt Hackbarth. Auch Dach- und Fassadenbegrünungen sowie klimaangepasste Bepflanzung seien ein großes Thema.
Doch nicht nur die Städte können etwas aktiv zum Klimaschutz beitragen. Auch jede und jeder einzelne kann helfen. Wie? „Bepflanzen Sie Ihre Gärten, Vorgärten und Balkone und versiegeln Sie so wenig Fläche wie möglich“, rät Hackbarth, der in seiner Freizeit leidenschaftlich gerne paddeln und wandern geht und erläutert: „So kann das Wasser auch bei Starkregen ablaufen. Achten Sie beim Pflanzen von Bäumen auf hitzeresistente, trockenresistente und frostresistente Arten. Auch die Insektenfreundlichkeit sollte berücksichtigt werden. Für weitere Infos über klimaangepasste Bäume gibt es im Internet mehrere Leitfäden wie beispielsweise unter www.straßenbaumliste.galk.de.