Freundlicher Besuch klingelt seit November regelmäßig bei einer 95-jährigen Dame aus Dormagen-Mitte an der Haustür. Eine Ehrenamtliche kommt einmal in der Woche zu ihr, um gemeinsam eine Tasse Kaffee zu trinken und sich zu unterhalten. Auch Canasta spielen die beiden gerne oder gehen zusammen einkaufen. Für die Seniorin ist dies mittlerweile eine liebgewonnene Gewohnheit. Vermittelt wurde dies durch den neuen Seniorenbesuchsdienst, den die FreiwilligenAgentur der Diakonie, das Caritas-Mehrgenerationenhaus und die Senioren- und Behindertenbeauftragte der Stadt Dormagen gemeinsam ins Leben gerufen haben. Seit rund zwei Monaten können nun Seniorinnen und Senioren mit ehrenamtlichen Besuchern zusammengeführt werden.
Wie beispielweise ein 60-jähriger Mann aus Horrem. Aus gesundheitlichen Gründen kann er seine Wohnung kaum noch verlassen. „Das Leben ist so recht eintönig“, berichtet er. „Ich bin zwar versorgt mit Essen und Hauswirtschaft, aber es fehlen mir die sozialen Kontakte.“ Als der Senior vom Besuchsdienst erfuhr, meldete er sich sofort. Seitdem hat sich sein Leben verändert. Einmal die Woche besucht ihn ein Ehrenamtlicher und verbringt Zeit mit ihm. „Wir haben viele Gesprächsthemen oder spielen etwas zusammen. Ich bin sehr froh über diese Abwechslung!“, sagt der 60-Jährige glücklich.
Dies sind nur zwei Beispiele für den erfolgreichen Start des Besuchsdienstes. Bereits mehr als ein Dutzend Freiwillige haben sich hier zur unentgeltlichen Mitarbeit bereiterklärt. Auf ihre Einsätze werden sie fachlich vorbereitet und in regelmäßigen Austauschtreffen begleitet. Dabei sind die Gestaltungen der Besuche sehr vielfältig.
„Die Tätigkeiten orientieren sich an den Wünschen der Seniorinnen und Senioren“, erläutert Barbara Funda von der FreiwilligenAgentur. „Gespräche, Gesellschaftsspiele, Vorlesen oder Spaziergänge und kleinere Ausflüge bieten Zuwendung und Abwechslung. Zudem bereichern sie den Lebensalltag der Seniorinnen und Senioren, steigern ihre Lebensfreude und mindern die Einsamkeit.“
Dem stimmt Bürgermeister Erik Lierenfeld zu und ergänzt: „Das Besondere an diesem Projekt ist zudem, dass es generationsübergreifend ist. Auch junge Menschen haben sich gemeldet, um mit Älteren Zeit zu verbringen. Davon profitiert das Projekt umso mehr.“ Und weiter: „Nach dem erfolgreichen Start hoffen wir, dass wir das Angebot des Seniorenbesuchsdienstes weiter etablieren können. Es bereichert unser Zusammenleben deutlich“, sagt Bürgermeister Erik Lierenfeld. „Ich bedanke mich bei allen Helferinnen und Helfern für ihr Engagement.“
Ältere Menschen, die sich mehr soziale Kontakte und einen regelmäßigen Besuch wünschen, können sich telefonisch unter 02133 257622 melden. Der Besuchsdienst nimmt die individuellen Wünsche auf und vermittelt eine Besuchsperson. „Diese stellt sich zunächst persönlich vor, damit gewährleistet ist, dass die Chemie zwischen den Beteiligten auch stimmt“, sagt Barbara Funda. Bei Bedarf können die ehrenamtlichen Kräfte des Besuchsdienstes zudem Hilfen und Beratungsangebote für Seniorinnen und Senioren vermitteln.
Wer als Helferin oder Helfer Interesse hat, beim Besuchsdienst mitzuwirken, wendet sich an die FreiwilligenAgentur oder das Caritas-Mehrgenerationenhaus: Barbara Funda, Telefon: 02133 539220, E-Mail: b.funda[@]diakonie-rkn.de oder Heinz Schneider, Telefon: 02133 2500108, E-Mail: heinz.schneider[@]caritas-neuss.de.