Wie jedes Jahr findet am 8. März der Weltfrauentag statt. Bereits seit über 100 Jahren stehen an diesem Tag Frauenrechte und der Kampf gegen Geschlechterdiskriminierung im Vordergrund. Die Tradition entspringt aus einer Demonstration aus dem Jahr 1908 in den USA, bei der viele Menschen für das Frauenwahlrecht auf die Straße gegangen waren. Die Stadt Dormagen bietet deshalb im März wieder ein vielfältiges Rahmenprogramm an.
Am Mittwoch, 12. März, findet in der Stadtbibliothek zum Auftakt die Frauenversammlung unter dem Motto „Machtvolle Frauen“ statt. Eingeladen sind alle weiblichen, städtischen Beschäftigten mit jeweils einer weiteren Person als Begleitung. Vom 13. bis 26. März folgt dann die öffentliche Ausstellung „Die Mütter des Grundgesetzes“ der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e. V. (EAF) in der Stadtbibliothek. Diese können Interessierte während der regulären Öffnungszeiten besuchen.
Hier wird gezeigt, was Frauen in den fünfziger Jahren bewegt alles bewegt haben, um den Grundstein für Gleichberechtigung in Deutschland zu legen. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dormagen, Anja Hain, sagt: „Seitdem hat sich viel bewegt und gleichwohl wissen wir, dass es noch einiges zu tun gibt, bis wir die Gleichberechtigung wirklich erreicht haben.“
Neben der Frauenversammlung und der Ausstellung wird auch in diesem Jahr der Weiberkrammarkt im Bürgerhaus Hackenbroich angeboten. Dieser findet am Sonntag, 23. März von 10 bis 15 Uhr, statt. Zudem wird es am Mittwoch, 26. März um 19 Uhr, eine Lesung zu den Themen „Körperwahrnehmung und Selbstakzeptanz“ mit der Autorin Tanja Peters in der Stadtbibliothek geben.
Auch im Jahr 2025 sind Benachteiligungen für Frauen auf der ganzen Welt noch immer spürbar. Die Bundeszentrale für politische Bildung gibt Auskunft darüber, dass Mädchen und Frauen weiterhin häufiger an Hunger und einer fehlenden Gesundheitsversorgung leiden als Männer. In den Ländern des globalen Nordens treten die Unterschiede allerdings oft auf andere Weise zu Tage. Insbesondere schlechtere Karrierechancen und Alltagssexismus begegnen Frauen hierzulande.
Bürgermeister Erik Lierenfeld möchte auf die bestehenden Ungerechtigkeiten aufmerksam machen, jedoch gleichzeitig zeigen, dass sich innerhalb der Stadt bereits einiges getan hat: „Am Weltfrauentag, feiern wir die Stärke, den Mut und die Errungenschaften von Frauen in unserer Stadt und weltweit. Gleichberechtigung ist kein Ziel, sondern ein fortwährender Weg, den wir gemeinsam gehen.“
Anja Hain weist zudem auf ein weiteres, strukturelles Problem hin, welches am Weltfrauentag adressiert werden sollte: „Es ist wichtig, jeden als den Menschen wahrzunehmen, der sie oder er ist, ohne dabei das Geschlecht, die Hautfarbe oder weiteres zu werten. Dies betrifft nicht nur die Frauen. Eigentlich könnte der Frauentag deswegen auch in Diversity-Tag umbenannt werden.“